Interview mit Sandra Maahn

Was ist neu und anders bei dieser EM-Übertragung?
Besonders ist: Wir behandeln diese EM genau so, wie wir es mit anderen großen Fußballturnieren auch tun – mit der vollen Aufmerksamkeit, besten Sendezeiten und einer umfassenden Berichterstattung auf allen Ausspielwegen. Und genau das ist das Neue.
Alle Spiele werden live gezeigt – im Wechsel mit dem ZDF und das zur absoluten Primetime. Das gab es in dieser Konsequenz noch nicht. Ein starkes Signal für den Fußball der Frauen , auf das viele lange gewartet haben.
Einzige Ausnahme: Die Parallelspiele am letzten Gruppenspieltag – die gibt’s im Livestream in der ARD Mediathek und auf Sportschau.de.
Ein weiteres neues Element ist der tägliche Podcast „Sportschau F – EM-Special“, der direkt in der Schweiz produziert wird. Er begleitet das Turnier nahbar, persönlich und mit viel Hintergrund – ein zusätzliches Angebot für alle, die noch dichter dran sein wollen.

Auf welche Highlights können sich die Zuschauerinnen und Zuschauer freuen?
Wir freuen uns natürlich besonders, dass wir sowohl das Eröffnungsspiel der Gastgeberinnen aus der Schweiz übertragen dürfen, als auch die ersten zwei deutschen Gruppenspiele. Wir erleben schon jetzt wie groß das Interesse an der DFB-Auswahl ist, da ist es natürlich schön, diese Partien auch im Ersten zeigen zu können. Darüber hinaus drücken wir dem Team und uns natürlich kräftig die Daumen, denn auch ein Halbfinale mit deutscher Beteiligung würde von der ARD übertragen.

Wie genau funktioniert das Zusammenspiel von der Produktion vor Ort in der Schweiz und dem Sport Hub in Köln?
Wir sind mit einem kleinen crossmedialen Team vor Ort in der Schweiz, einige Kolleginnen und Kollegen reisen von Spiel zu Spiel durch die Schweiz, andere haben Augen und Ohren dicht am deutschen Team. Unser Schweizer „Basislager“ haben wir in Zürich aufgebaut, wo auch die DFB-Auswahl während des Turniers zuhause ist. Die Kolleginnen und Kollegen vor Ort versorgen alle Ausspielwege, sie liefern Fernsehbeiträge, aber auch Rohmaterial zu, machen Radioreportagen und informieren die Zuhörerinnen und Hörer aller ARD-Radiowellen, sie schreiben Artikel für Sportschau.de und bringen die EM zu den jüngeren Fans, die diese EM vor allem über Social Media verfolgen. Außerdem gibt es erstmals einen Podcast, das „Sportschau-F – EM-Special“ in dem man täglich alles Berichtenswerte aus dem EM-Land und aus dem deutschen Team erfährt.
Unterstützt wird dieses Team von Köln aus. Im neuen SportHub auf dem Sportschau-Campus im WDR produzieren wir unsere eigenen Fernsehsendungen aus dem bekannten Sportschau-Studio, beliefern aber auch Tagesschau, Mediathek und die Radio- und Fernsehangebote der Regionalprogramme. Unser sportschau.de – Team begleitet die EM nicht nur in ausführlichen Artikeln, sondern befüllt auch beinahe rund um die Uhr unsere DFB- und EM-Blogs, für die natürlich von den Mitarbeitenden in der Schweiz zugeliefert wird.
Diese Produktionsform, die so noch vor einigen Jahren technisch kaum machbar gewesen wäre, ermöglicht es uns, diese EM als echtes 360-Grad-Ereignis abzubilden, ohne ein sehr großes Team in die Schweiz schicken zu müssen.

Was ist dabei die größten Herausforderungen für das Team?
Unsere Aufgabe ist es, diese EM auf allen Ausspielwegen erlebbar zu machen und diese Herausforderung nehmen wir ernst. Wir wollen unsere Zuschauenden, Hörerinnen und Hörer und User und Userinnen mitnehmen auf eine hoffentlich erfolgreiche Reise durch die Schweiz. Die Sportlerinnen, die dort in diesem Sommer mit ihren Teams um den Titel und Tore kämpfen, bringen Geschichten mit. Bewegende Erfahrungen, spannenden Karriereerlebnisse und vielleicht auch lustige Begegnungen. Und neben tollem Live-Sport wollen wir genau diese Geschichten gerne erzählen. Das ist die Challenge und gleichzeitig der Grund, warum wir dieses Turnier voller Begeisterung übertragen.

NDR/Jann Wilken

NDR/Jann Wilken