Tatort: Im Wahn

OSTERMONTAG, 21. APRIL | 20.15 UHR | DAS ERSTE
DANACH IN DER ARD MEDIATHEK

INHALT

Im Schutz einer dichten Menschenmasse tötet ein Messerstecher in Hannover zwei Menschen. Die überregional einberufene Ermittlungsgruppe, zu der auch die beiden Hauptkommissare Thorsten Falke und Anaïs Schmitz gehören, steht vor einer schweren Aufgabe: Es gibt keine Spur des Täters - und es besteht die Gefahr, dass er erneut zuschlägt. Um mögliche Anhaltspunkte zu gewinnen, wird entschieden, die neuartige Software KROISOS anzuwenden. Das Programm präsentiert nach einer umfassenden Daten-Analyse schnell einen wahrscheinlichen Täter: den psychisch kranken René Kowalski. Dessen Schwester Nora hält es jedoch für ausgeschlossen, dass ihr Bruder der Täter ist. Auch Falke bleibt skeptisch. Da geschieht eine weitere Tat, die mit der ersten beinahe identisch ist und alle Gewissheiten umstößt …

BESETZUNG & STAB

BESETZUNG

Thorsten Falke
Wotan Wilke Möhring

Yael Feldman
Peri Baumeister

Gabriele Seil
Anna Stieblich

Anaïs Schmitz
Florence Kasumba

Finn Jennewein
Thomas Niehaus

René Kowalski
Mirco Kreibich

Nora Kowalski
Maria Dragus

Moritz Staub
Garry Fischmann

Teresa Heiner
Natalia Rudziewicz

u. v. m.

STAB

Regie
Viviane Andereggen

Drehbuch
Georg Lippert

Kamera
Martin Langer

Szenenbild
Sabine Pawlik

Maske
Ruth Ute Wagner, Yvonne Franz

Kostümbild
Katrin Aschendorf

Schnitt
Constantin von Seld

Ton
Maarten van de Voort

Casting
Deborah Congia

Musik
Anette Focks

Herstellungsleitung
Uwe Kolbe (Wüste Medien GmbH)

Produktionsleitung
Daniel Buresch (NDR), Ingrid Holzapfel, Marten Riese

Producerin
Laura von Portatius

Produzent
Björn Vosgerau

Redaktion
Donald Kraemer

Drehzeit
07.11.2023 – 07.12.2023

Länge
88:00 Minuten

Drehorte
Hannover, Hamburg

Der „Tatort: Im Wahn“ ist eine Produktion der Wüste Medien GmbH im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks für Das Erste.

PODCAST

Der NDR „Tatort: Im Wahn“ auch als Audio-Podcast in der ARD Audiothek!

Begleitend zum Krimi gibt es die neue „Tatort“-Folge auch als Hörfassung – z. B. für unterwegs. Mit den Original-Stimmen aller Schauspielerinnen und Schauspieler sowie einer Erzählstimme, die durch die Handlung der Geschichte führt, wird aus dem Fernsehkrimi auch ein Hörgenuss. Die 90-minutige Hörfilmfassung steht begleitend zur Erstausstrahlung im Fernsehen ab dem 21. April 2025 in der ARD Audiothek zum Streaming und Download bereit.

GESPRÄCHE & STATEMENTS

„Es war uns wichtig, die KI nicht zu verteufeln“

Gespräch mit Drehbuchautor Georg Lippert über Künstliche Intelligenz im Polizei-Einsatz, das Attentat auf den Mannschaftsbus des BVB und Falkes Schmerz

In diesem „Tatort“ setzt die Polizei eine Ermittlungssoftware namens Kroisos ein. Gibt es dafür ein reales Vorbild?
Ja, die hessische Polizei nutzt seit 2018 die Analysesoftware „Gotham“ der US-Firma Palantir. Das Programm wertet Daten zu Personen, Orten und Ereignissen aus, die an sich unauffällig sind, aber in Summe ein Muster ergeben. Der Plan, das System bundesweit einzuführen, gab den Anstoß zu diesem Projekt. Palantir warb damals mit dem Slogan: „Hätte man unsere Software früher verwendet, hätte es 9/11 nicht gegeben“. Das ist eine so starke Ansage, dass wir neugierig wurden: Was steckt dahinter? Wir wollten das Thema Künstliche Intelligenz nicht aus Sicht der Täter erzählen, die damit ein Verbrechen verüben, sondern als ein enorm machtvolles Werkzeug in Ermittlerhänden.

Im Film ist der Software-Anbieter an der Börse notiert und wird Opfer einer Kursmanipulation.
Auf diese Idee hat mich ein ganz anderer Vorfall gebracht. 2017 wurde ein Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund verübt. Der Attentäter wollte auf den fallenden Börsenwert des Klubs wetten. Er wäre buchstäblich über Leichen gegangen, um den Kurs der BVB-Aktie zu drücken. Dieser Mechanismus hat etwas Gruseliges.

Wie steht Falke zum Einsatz Künstlicher Intelligenz?
Falke findet eine kluge Haltung dazu. Weder lehnt er das Programm total ab, aus irgendwelchen ideologischen Gründen, noch lässt er sich blenden. Er schaut, was ihm bei der Aufklärung des Falls nützlich sein kann, wartet ab und bleibt wachsam. Es war uns wichtig, das Tool nicht zu verteufeln. Wir erzählen ja keine „Terminator“-Geschichte, in der eine Technologie außer Kontrolle gerät. Tatsächlich ist die Software wahnsinnig effizient. Aber es birgt auch Gefahren, wenn man die ureigene staatliche Aufgabe der Bekämpfung von Straftaten in private Hände gibt. Es war dieser schmale Grat zwischen Nutzen und Risiken, der uns interessiert hat.

Sie haben 2019 für diese Reihe den „Tatort: Die Goldene Zeit“ geschrieben. Wie hat sich Falke seither entwickelt?
Der Verlust seiner Partnerin Julia Grosz war ein großer Einschnitt. Ihr gewaltsamer Tod hat ihn einsamer und eine Spur stiller gemacht. Ich glaube, er ist seelisch angeschossen und trägt einen gewissen Schmerz mit sich herum. Das verleiht dem Film eine gewisse Melancholie. Seine Menschlichkeit ist ein guter Kontrast zu dem Thema, das teils sehr technisch ist.

In Hollywood haben Drehbuchautoren gegen den Einsatz von KI im Filmbusiness demonstriert, weil sie um ihre Jobs fürchten. Wie sehen Sie die KI?
Mit einer gewissen Faszination auf der einen Seite und dem Gefühl, dass wir eine Beschleunigung erleben, der wir kaum hinterherkommen. Was meinen Beruf angeht, bin ich relativ entspannt, weil ich merke, es gibt diesen menschlichen Faktor, den eine KI nicht draufhat. Figuren erschaffen, urmenschliche Momente erzählen, das kann in der Form nur der Mensch. Das ist vielleicht eine idealistische Haltung. Aber ich will weiter daran glauben, dass uns auch in 100 Jahren noch Menschen Geschichten erzählen werden und nicht eine KI.

Georg Lippert, Drehbuchautor

Georg Lippert, Drehbuchautor

Viviane Andereggen, Regisseurin

Viviane Andereggen, Regisseurin

„Ich mag es, wenn Geschichten bigger than life sind“

Gespräch mit Regisseurin Viviane Andereggen über ihren ersten Falke-„Tatort“

Hat der Verlust seiner Partnerin bei Falke Spuren hinterlassen?
Ihr Tod ist keine offene Wunde mehr. Aber er ist wie ein Schatten, der Falke begleitet. Ich glaube, dass seine Partnerin ihn ein bisschen sensibler gemacht hat. Stiller und zurückhaltender. Falke geht im Umgang mit anderen mehr auf Distanz. Er wartet ab, schaut und hört viel zu. Ich sehe darin auch ein Zeichen des Respekts gegenüber seinen Mitmenschen.

Wie haben Sie Falke inszeniert? Viele männliche Regisseure unterliegen ja dem Irrtum, in der Figur etwas Machohaftes zu sehen.
Ich wüsste keinen Grund, ihn als Macho zu zeichnen. Machoide Ansichten interessieren mich auch nicht, dafür tiefgründige, komplexe, auch irritierende Figuren. Bei Falke interessierte mich sein sensibler Blick, er ist jemand, der seinen Gefühlen vertraut, wenn Anhaltspunkte fehlen wie in unserem Fall. Die Stärke der Figur liegt in ihrer Empathie, nicht in einer überzeichneten Härte. Gleichzeitig wollte ich eine Figur, die es schon so lange gibt, dazu führen, Rückgrat zu zeigen, sich gerade zu machen für ihre eigene Wahrheit. Als Filmemacherin interessieren mich Momente, in denen es nicht einfach ist, das Richtige zu tun und bei sich zu bleiben.

Zu Ihrer Serie „Kleo“ gehören Überzeichnung und Überhöhung. Der „Tatort“ ist eher im Realismus beheimatet. Mussten Sie sich in das Genre erst wieder hineinfinden?
Auch ein „Tatort“ verträgt eine gewisse Überhöhung. Nur darf es nie unglaubwürdig wirken. Ich mag es, wenn Geschichten bigger than life sind. Auch ein Krimi darf, ja sollte eine zusätzliche Note mitschwingen lassen. Wotan hingegen legt bei seiner Figur großen Wert darauf, dass die Polizeiarbeit authentisch und schlüssig dargestellt wird. So haben wir uns immer wieder über den besten Mittelweg ausgetauscht: Wo muss die Realität gewahrt bleiben, und wo darf es zugespitzt und filmischer werden?

Sie haben schon zwei Schweizer „Tatorte“ gedreht. Was reizt Sie Regisseurin am „Tatort“?
Der „Tatort“ ist eine Institution. Ich finde es interessant, das Eigene in die Tradition einzuflechten und den Sonntagabendkrimi auf meine Art zu interpretieren. Es ist unglaublich schwierig, seine eigene Handschrift in die Reihe einzubringen, weil im Grunde alles schon einmal da war. Das ist die große Herausforderung. Bei einem Krimi ist es für mich entscheidend, den Zuschauer an den richtigen Stellen zu fordern, aber auch Raum für eigene Interpretationen zu lassen. Immer wieder soll die Frage im Raum stehen: Wer war es – und warum?

„Viele würden gern ein altes Männerbild an Falke hervorheben, wogegen ich mich jedes Mal deutlich wehre“

Gespräch mit Wotan Wilke Möhring über den Kampf Mensch gegen Maschine und warum Kommissar Falke kein Macho ist

Selten hat sich Thorsten Falke so sehr wie „alte Schule“ gefühlt wie in diesem Fall. In einem Fußgängertunnel am Hannoveraner Bahnhof sind zwei Menschen erstochen worden. Es gibt wenig Hinweise und kaum brauchbare Zeugenaussagen. Normalerweise würde Falke sich jetzt Löcher in die Schuhsohlen laufen auf der Suche nach Indizien. Aber seine Chefin setzt auf Zukunftstechnologie. Mit einer Sondergenehmigung soll die Ermittlungs-KI Kroisos das Ruder übernehmen. Falke ist skeptisch. Während dieses Spielzeug Wahrscheinlichkeiten ausrechnet und dabei Persönlichkeitsrechte und Datenschutzvorschriften verletzt, läuft ein hochgefährlicher Täter frei herum.

Zum Glück ist auch Yael Feldman, Kollegin von der Kripo Hannover, kein Tech-Nerd, sie arrangiert sich nur etwas geschmeidiger mit ihrer Vorgesetzten. Als Falke gemeinsam mit Feldman den ersten Namen überprüft, den Kroisos über Bewegungsprofile ermittelt, muss er feststellen: Das ist wahrscheinlich der Täter. Es bleibt ein Störgefühl. Kein Motiv, kein Geständnis, keine Tatwaffe. Auch Finn Jennewein, der Kroisos bedient, geht Falke auf die Nerven. Dieser Möchtegern-Polizist soll auf einmal Teil seines Teams sein?

Stimmt es vielleicht, dass Falke Angst hat, von einer technologischen Innovation überflüssig gemacht zu werden? Auch er kann recherchieren, Informationen auswerten und gewichten, allerdings nicht annähernd mit KI-Geschwindigkeit. Aber vor allem hat Falke Lebenserfahrung und Empathie. Ein Computerprogramm kann keine Frau in den Arm nehmen, deren Bruder gerade in den Tod gestürzt ist. Es kann auch nicht Zweifel bekommen, ob ein penetranter Journalist mit seinen Vermutungen über Kroisos nicht doch recht haben könnte. Nein, Falke ist ein Gesamtpaket und alles, was er braucht, ist ein bisschen Freiheit, um die Dinge in die Hand zu nehmen.

Ihr neuer Fall erzählt vom Kampf Mensch gegen Maschine. Ist es möglich, einen Ermittler wie Falke durch eine KI-basierte Ermittlungssoftware zu ersetzen?
Ich habe mich im Vorfeld ausführlich mit dem Thema Künstliche Intelligenz beschäftigt. Ich weiß, dass im Frankfurter und Hamburger Polizeidienst eine Analysesoftware genutzt und wieder aufgegeben wurde. Weil sie nicht zulässig und nicht zu gebrauchen ist. Das Programm generiert einen Riesenwust an Personaldaten, die ich aus Datenschutzgründen nicht sammeln darf und die auch völlig irrelevant sind für die Ermittlungsarbeit. Während die Künstliche Intelligenz Wahrscheinlichkeiten errechnet, muss ich als Kommissar Beweise erbringen, um eine Verurteilung herbeizuführen. Kein Richter in Deutschland unterschreibt einen Haftbefehl aufgrund einer Wahrscheinlichkeit.

Was kann Falke, was die KI nicht kann?
Er kann sich in andere Menschen hineinversetzen. Falke muss sich auf die Täter einlassen, um auf die richtige Spur zu kommen, ihre Motive nachweisen und ihre Hintergründe ermitteln. Anders als die KI ist ihm bewusst, dass Menschen spontan handeln und Verbrechen auch aus dem Affekt geschehen. Eine Rechenmaschine kann nur Schlüsse ziehen innerhalb einer Datensammlung. Sie ist immer inhuman. Es gibt keine Ausnahmen und null Verständnis. Die Essenz dessen, was Falke mit der Polizeiarbeit verbindet, ist das Gegenteil von KI.

Warum lässt sich Falke bei aller Skepsis auf den Feldversuch ein?
Weil wir einmal zeigen wollten, wohin es führt, wenn man in der Polizeiarbeit nur diesen Daten folgt. In unserem „Tatort“ werden die Maschinen mit bestimmten Daten gefüttert, die die Ermittlungen in eine gewünschte Richtung lenken. Dieses Vorgehen ist hochmanipulativ und total intransparent. Und wir wollten eine zweite Idee durchspielen: Welche Risiken sind damit verbunden, die Bekämpfung von Straftaten in die private Hand eines börsennotierten Unternehmens zu geben?

Wie hat Regisseurin Viviane Andereggen die Figur Falke inszeniert?
Die Figur Falke verleitet Regisseure oft zu einem Machismus, den ich nicht so gut finde. Viele würden gern ein altes Männerbild an ihm hervorheben, wogegen ich mich jedes Mal deutlich wehre. Es gefällt mir sehr, wie Viviane Falke inszeniert hat. Beobachtend, offen, ohne Vorurteile, frei von allem und immer misstrauisch gegenüber zu deutlichen Spuren. Falke besitzt eine seltene Gabe: Egal, welcher Herkunft und Hautfarbe und welchen Geschlechts, ob mit oder ohne Pass, er traut allen Menschen das Gleiche zu, im positiven wie im negativen Sinn.

In Hollywood gehen Schauspieler und Autoren gegen den Einsatz von Künstlicher Intelligenz auf die Straße. Sehen Sie eine Bedrohung für Kreative?
Eine Bedrohung? Darüber kann ich nur lachen. Die Künstliche Intelligenz ist ein Instrument, das wir erdacht und erschaffen haben. Wir geben vor, in welche Richtung sich die Technik verändern soll. Mit Hilfe von KI-Software wurde vor einigen Jahren Beethovens 10. Sinfonie, die „Unvollendete“, zu Ende komponiert. Und: Man hört es! Weil Genie und Geistesblitz und alles, was mit Kreativität zu tun hat, niemals von einer Maschine kommen kann. Von einem Programm, das mit alten Daten gefüttert wurde. Die Vorstellung, was noch sein könnte, hat nur der Mensch. Die einfache KI ist heute auf dem Stand eines Sechsjährigen.

„Es ist eine Ehre, ‚Tatort‘-Ermittlerin zu sein“

Gespräch mit Peri Baumeister über Ihre Rolle als Kripobeamtin Yael Feldmann

Yael Feldman hat schon von Thorsten Falke gehört. Deshalb gibt sie der Zusammenarbeit sofort einen positiven Spin: Mit ihr als Partnerin muss er durch diesen Fall nicht alleine durch. Ein schlauer Schachzug, denn es funktioniert von Anfang an reibungslos. Auch Feldman ist kein Fan der Ermittlungs-KI Kroisos, sie lässt es nur nicht so raushängen. Wenn sie und Falke das Haus des Hauptverdächtigen untersuchen, fühlt es sich an, als würden sie das schon seit Jahren gemeinsam machen. Zuständigkeiten, Abläufe, Kommunikation – alles sitzt.

Nicht ausgeschlossen, dass Yael Feldman als Bewährungsprobe zu diesem Fall hinzugezogen worden ist. Für sie ist Falkes Chefin eine mütterliche Freundin. Sie singen gemeinsam und Kritik wird mit einer Umarmung quittiert. Trotzdem bleibt Feldman unabhängig. Fast erleichtert reagiert sie auf Falkes Vorschlag, jetzt auf alte Schule umzuschalten.

Zu „alte Schule“ gehört auch: sich nicht zu schnell zufriedengeben. Drei identische Taten, aber bei der dritten ist der Täter schon tot. Wie soll das gehen? Feldman grübelt, bis sie fast meschugge wird. Aber es lohnt sich. Feldman kann sich in beide Welten eindenken, die virtuelle und die physische. Und in der physischen kann sie auch richtig zupacken. Sorge um ihr Leben hat sie dabei nicht. Die Rolle überlässt sie gerne Falke.

Sie spielen die Kripobeamtin Yael Feldmann, die sich mit Kommissar Thorsten Falke spürbar gut versteht. Sind die beiden Seelenverwandte?
Im Grunde will Yael Feldmann ähnlich wie Falke die Weltordnung wiederherstellen. Sie wollen wirklich die Wahrheit wissen, bleiben ehrlich und beharrlich, auch wenn es mal Gegenwind gibt. Sie haben das gleiche Arbeitsethos, den gleichen Ehrenkodex. Falke hat einen Hang zu Alleingängen, genauso wie Feldman. In gewisser Weise umgibt beide eine Aura von leichter Einsamkeit. Dennoch können sie sich gut aufeinander einlassen, weil sie zusammen besser funktionieren, als sie es am Anfang vermutet haben.

Wie lief das Zusammenspiel mit Wotan? Gibt es etwas, was Sie an ihm überrascht hat?
Ich konnte beobachten, wie genau er die Szenen denkt und hinterfragt, wie viel er sich mit dem Aufbau beschäftigt. Er will gern so realitätsnah und direkt wie möglich bleiben. Wotan ist ein sehr gut vorbereiteter Kollege, und vor allem ist er so komisch, dass ich ab und an den Raum verlassen musste vor Lachen.

Sie geben in diesem „Tatort“ Ihr Debüt als Ermittlerin. Salopp gefragt: Haben Sie Blut geleckt?
Salopp geantwortet: Ja. Ich hab‘ Bock. Es ist auch einfach eine Ehre, ich kann es nicht anders sagen, „Tatort“-Ermittlerin zu sein.

Was hat Ihnen an der Regie von „Kleo“-Regisseurin Viviane Andereggen besonders gefallen?
Ich habe es sehr geschätzt, mit Viviane zu arbeiten. Wir kannten uns schon vorher aus anderen Gefilden und konnten daher relativ vertraut einsteigen. Ich empfand unseren Austausch als extrem bereichernd und produktiv. Viviane weiß genau, was sie will, und sie ist offen für Ideen, Skurrilitäten und Poesie gleichermaßen. Ich habe mich frei gefühlt mit ihr. Das war toll.

„Wotan Wilke Möhring als Thorsten Falke gefällt mir sehr, und die Chance, als Anaïs Schmitz an seiner Seite zu ermitteln, war einzigartig. Das ist das Coole beim „Tatort“: Es gibt keine Grenzen, wenn es um Mord geht!“

Statement von Florence Kasumba

„Ich bin hier vor allem als Touristin dabei,“ sagt Hauptkommissarin Anaïs Schmitz in aller Bescheidenheit, als sie als Mitglied des Ermittlungsteams vorgestellt wird. Die kurze Reise von Göttingen nach Hannover lohnt sich aber auf jeden Fall, allein, um der KI Kroisos neugierig auf die Finger zu schauen. Auch das Treffen mit dem geschätzten Kollegen Falke macht den Abstecher attraktiv.

Von Anfang an macht Anaïs Schmitz die Basisarbeit. Das ist ihr sehr recht, denn auf das Kompetenzgerangel rund um die KI kann sie ganz gut verzichten. Solche Kämpfe hat sie in der Vergangenheit oft genug mit Charlotte Lindholm ausgefochten. Es ist ganz erholsam, auch mal mehr von der Seitenlinie aus zu agieren. Gerade weil sie nicht so involviert ist wie Thorsten Falke und Yael Feldmann, kann sie im Hintergrund die Hinweise sortieren und sich einen unabhängigen Blick auch für die politische Dimension des Falls bewahren.

Impressum

Herausgegeben von Presse und Kommunikation / Unternehmenskommunikation

Redaktion:
Iris Bents, NDR/Presse und Kommunikation

Mitarbeit:
Nicola Sorgenfrey, NDR

Interviews:
Helmut Monkenbusch

Rollenprofile:
Sven Sonne

Gestaltung:
Janis Röhlig, NDR/Presse und Kommunikation

Bildnachweis:
NDR/O-Young Kwon/Sabrina Raap (Cover)
NDR/O-Young Kwon
NDR/Boris Laewen
NDR/Jonas Ginter (Georg Lippert)
NDR/Natalia Rudcwiecz (Viviane Andereggen)

Fotos:
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Presseservice:
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