„So long, Marianne - Eine Leonard Cohen-Serie“ erzählt die legendäre Liebesgeschichte zwischen dem kanadischen Sänger und Dichter Leonard Cohen und der Norwegerin Marianne Ihlen. Mit starken Bildern und großartigen Songs handelt die achtteilige Serie vom Jungsein und der Suche nach dem richtigen Platz in der Welt. Es ist die Geschichte einer Liebe, die über den Tod hinausgeht, zwischen zwei ganz normalen jungen Menschen. Einer davon wird ein Weltstar werden.
Am 21. September 2024 wäre der Weltstar Leonard Cohen 90 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass zeigt die ARD Mediathek ab dem 22. September parallel zum Norwegischen Fernsehen (NRK) die achtteilige Dramaserie „So long, Marianne - Eine Leonard Cohen-Serie“ als weltweite Online-Premiere.
Im NDR Fernsehen ab Mittwoch, 2. Oktober
Inhalt
"So long, Marianne" erzählt – nach wahren Motiven - die Liebesgeschichte zwischen Leonard Cohen und Marianne Ihlen in den 60er-Jahren. Der junge Poet Cohen, aufgewachsen in einer engen Mutterbeziehung in einem religiösen jüdischen Haushalt, flieht vor den Erwartungen seiner Familie auf die Aussteigerinsel Hydra. Auf der idyllischen griechischen Insel trifft er auf die Norwegerin Marianne Ihlen. Für ihn ist es Liebe auf den ersten Blick. Doch die junge Mutter lebt in einer toxischen Beziehung mit dem Autor Axel Jensen. Leonard und Marianne sind sich sofort nah: zwei junge Menschen auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt.
Leonard hat einen eigenwilligen Humor und ist voller Selbstzweifel, doch mit seinen ersten poetischen Songs zieht er seine Umgebung in den Bann. Marianne hingegen fühlt sich an den Vater ihres Sohnes Axel gekettet, obwohl dieser sie ständig betrügt. Erst die Bekanntschaft mit Cohen ermutigt sie, sich zu trennen und mit ihm eine Liebe zu leben, in der es keine Besitzansprüche gibt.
Seine Liebe zu ihr erscheint bedingungslos, und Marianne fällt es zunehmend schwerer, die Freiheit auszuhalten. Zurück in Norwegen bietet sich ihr die Möglichkeit, ein sicheres und geregeltes Leben zu führen. Damit stellt sie ihre Beziehung vor eine große Prüfung. Leonard Cohen kehrt zurück nach Kanada, doch ohne Marianne und ihren Sohn fehlt ihm der Halt. Können die beiden nur auf Hydra glücklich sein? Die beiden eint eine intensive Liebesbeziehung, die sie für den Rest ihres Lebens prägen wird.
“What happens to the heart” – zwei moderne Helden
Als Leonard Cohen 2016 von Freunden erfuhr, dass seine große Liebe Marianne Ihlen bald sterben würde, schrieb er ihr in einem berühmten Brief, dass er ihr bald folgen würde: „In dem Wissen, dass ich so nah bei dir bin, kannst du einfach deine Hand ausstrecken, und ich denke, du wirst meine erreichen“. In der Serie steckt Marianne Ihlen (in dieser Szene gespielt von Lise Fjeldstad) ihre Hand aus und berührt den jungen Leonard (Alex Wolff), der für sie tanzt. In dieser wohl berührendsten Szene der Serie des norwegischen Regisseurs und Creators Øystein Karlsen zeigt sich sein Mut zur Verdichtung besonders beeindruckend: Karlsen und sein Koautor Jo Nesbø adaptierten die realen Lebensstationen von Cohen und Ihlen und brechen die Erzählung immer wieder auf durch moderne Erzählelemente. In Szenen, in denen Wolff direkt in die Kamera spricht oder vorm Spiegel posiert als testosteronstrotzender Jüngling, erleben wir die Geschichte von zwei modernen Helden, die auf der Suche sind nach ihrem Selbstbild. Wie Social-Media-Nomaden aus der Gegenwart.
In der Serie, die zwischen 1960 und 1967 spielt, begegnen wir dem unbekannten Cohen: einem sensiblen Sprachkünstler, bei dem Humor und Weltläufigkeit gepaart sind mit Selbstzweifeln und Melancholie. Seine Sehnsucht nach Freiheit und die große Emotionalität verbinden Leonard mit der Norwegerin Marianne Ihlen. Mit ihrer Hilfe befreit er sich von seinen Ängsten. Das gemeinsame Ziel der norwegisch-kanadisch-griechisch-deutschen Koproduktion war dabei nicht, ein Künstler-Biopic zu erzählen, sondern eine moderne Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Menschen, die ihr Ende noch nicht kennen. Alle Liebenden eint das Gefühl, dass die Zeit stehen bleibt, wenn sie einander begegnen. Es ist ein großes Geschenk, für 8 x 50 Minuten in der Künstlerkolonie auf der griechischen Insel Hydra zu verweilen: mit den großartigen Darsteller*innen Alex Wolff, Thea Sofie Loch Næss und Anna Torv, den tollen Bildern von Ronald Plante und den Songs von Leonard Cohen. Gemeinsam erzählen sie von einer Welt, die es nicht mehr gibt.
Die Produktion wurde zusammen mit der FabFiction-Initiative von NDR, SWR und WDR realisiert. Ihr Ziel ist es, in der ARD Mediathek junge Angebote für die Streamergeneration bereitzustellen mit Programm, das relevant ist und das Publikum gut unterhält.
Sabine Holtgreve, Redaktion NDR
Besetzung
Leonard Cohen
Alex Wolff
Marianne Ihlen
Thea Sofie Loch Næss (als junge Marianne),
Lise Fjeldstad (als ältere Marianne)
George Johnston
Noah Taylor
Charmian Clift
Anna Torf
Axel Jensen
Jonas Strand Gravli
u. v. m.
Stab
Nach einer Idee von
Øystein Karlsen (Norwegen), Ingeborg Klyve (Norwegen)
Buch
Øystein Karlsen (Norwegen), Jo Nesbø (Norwegen), Tony Wood
Regie
Øystein Karlsen (Norwegen), Bronwen Hughes (Kanada)
Kamera
Ronald Plante (Kanada), Andre Perron (Kanada)
Ton
Alexander Voge (Norwegen), Vilde Hagestande (Norwegen)
Kostüm
Karen Fabritsiusus Gram (Norwegen)
Maske
Dimitra Giatrakou (Griechenland), Roula Lainou
Casting
Ellen Mikkelsen (Norwegen), Priscilla Jones (England), Maiks Gazis (Griechenland)
Produzent*innen
Ingeborg Klyve (Norwegen), Øystein Karlsen (Norwegen), Tony Wood (England), Richard Tulk-Hart (London), Pablo Salzman (Kanada), Andre Barro (Kanada), Nancy Kokolaki (Griechenland), Peter Nadermann (Deutschland)
Redaktion
Marianne Furevold, Alex Ree (NRK), Sabine Holtgreve (NDR), Brigitte Dithard (SWR), Frank Tönsmann (WDR)
Länge
8 x 50 Minuten
Drehorte
Norwegen, Griechenland
„So long, Marianne“ ist eine Produktion der Redpoint Productions, Connect3 Media, Tanweer Productions in Zusammenarbeit mit Buccaneer in Ko-Produktion mit NRK, Bell Media, Cineflix Rights, Nadcon, NDR, SWR, WDR. Gefördert durch das MEDIA-Programm der Europäischen Union.
Die Serie wurde koproduziert im Rahmen der FabFiction-Initiative von NDR, SWR und WDR.
Die Sendetermine
Ab Sonntag, 22. September, in der ARD Mediathek (anlässlich des 90. Geburtstags Leonard Cohens am 21. September 2024)
Ab Mittwoch, 2. Oktober, im NDR Fernsehen (2.10., 23.30 Uhr, Folgen 1-4, 9.10., 23.30 Uhr, Folgen 5-8)
Ein unruhiger Geist ist Leonard Cohen von Anfang an. Das bürgerlich-jüdische Milieu seines Elternhauses ist für ihn eine Dunstglocke, der er so schnell wie möglich entfliehen möchte. Literatur, das soll sein Ausweg aus dem so quälend empfundenen Stillstand sein. Alltag, Kleinigkeiten, Gefühle in Poesie, in klingende Sprache zu verwandeln – das fällt Leonard leicht. Nur hat er damit wenig Erfolg, und Lob allein kann man nicht essen.
Leonards Flucht braucht einen größeren Radius. Auf der griechischen Insel Hydra, einem flughafenfreien Idyll für zivilisationsmüde Künstler*innen, sucht er nach Ruhe und Inspiration. Er findet aber auch die Abgründe hinter den sonnenbeschienenen Gesichtern und am Boden der Weingläser, die den Inselbewohnern an der Hand festgewachsen zu sein scheinen. Vor allem aber findet er die einzige Konstante in seinem Leben: die Zuneigung zu Marianne Ihlen und ihre unverbrüchliche Verbundenheit.
Sanft, mit einer tiefen, fast schläfrigen Stimme ausgestattet, gleitet der schüchterne Leonard, wo immer er ist, vom Rand ins Zentrum. Auf Hydra wimmelt es von Kreativen. Ob er Maler oder Schriftsteller sei, wird er gleich bei seiner Ankunft gefragt. Als wolle er das Bild vom Kreativen übererfüllen, gibt er sich einem immer ein bisschen depressiven Rausch aus Sex, Alkohol und bewusstseinserweiternden Drogen hin. So verwandelt und drangsaliert Leonard auch den eigenen Körper, um ihm die Kunst abzupressen, mit der er sich in ein besseres Leben hineinschreiben will. Dass es schließlich nicht die Literatur, sondern die Musik ist, mit der er den Durchbruch schafft, ist geradezu ironisch. Das leichte Nebenprodukt, beiläufig den Freunden dargeboten, übertrifft die unter so viel Leiden entstandenen Romane.
Gespräch mit Alex Wolff (spielt Leonard Cohen)
„Die Serie wird alle ansprechen, die sich als Teil einer mitreißenden Welt fühlen möchten“
Ich habe das Glück, Mr. Leonard Norman Cohen zu spielen, von der Zeit seines Studiums an der McGill bis etwa zur Zeit der Chelsea-Hotel-Periode – zwischen den Alben „New Skin for the Old Ceremony“ und „Death of a Ladies’ Man“ ungefähr. Aber ich würde sagen, dass der eigentliche Schwerpunkt der Serie auf diesem jungen Mann in seinen 20ern liegt, der Marianne kennenlernt und diese wunderbare Gruppe von Menschen trifft, die auf Hydra leben. Es ist ein bisschen wie „Ein Porträt des Künstlers als junger Mann“ von James Joyce, das eines von Cohens Lieblingsbüchern ist. Ich glaube, es hat sein abenteuerliches Leben stark beeinflusst. Er ist, wie es in einem seiner Songs heißt, ein „Travelling Man“, nur kann er manchmal das Tempo nicht ertragen, er kann es nicht wirklich aushalten. Darum geht es für mich in der Serie.
Wie war es für Sie, eine solche Ikone zu spielen – wie haben Sie sich auf diese Rolle vorbereitet?
Ich glaube, du musst einfach lesen und lesen und lesen. Wenn du nicht weißt, wie man das macht, geh‘ auf YouTube. Und wenn du nicht weißt, wie man das macht, dann reise nach Hydra, und wenn du nicht weißt, wie man das macht, dann setz dich in ein Café, nimm deine Kopfhörer und konzentriere dich auf seine Musik. Und solltest du auch da nicht wissen, wie das geht, dann trink einfach einen Kaffee und akzeptiere dein Scheitern!
Sie haben die Serie an Original-Motiven auf der Insel Hydra gedreht, wie war das für sie?
Ich glaube, das ist mir von allen Orten, an denen ich je gewesen bin, der liebste. Er hat mein Leben wirklich spürbar verändert. Ich liebe es, dort zu sein – als sei man inmitten eines wunderschönen Gemäldes. Es gibt dort wirklich viele nette Menschen, schönes, sehr kaltes Wasser und köstliches Essen. Ich war schwimmen, wann immer es mir erlaubt war, aber es war sehr kalt. Ich bin nicht wie Thea, die im tiefsten, kältesten Wasser schwimmen kann, ohne sich je zu beschweren. Ich bin da ein bisschen empfindlicher, aber ich liebe es. Und selbst wenn ich in der Serie schlecht sein sollte: Diese Erfahrung ist es allemal wert. Ich werde nie das Gefühl haben: „Ach, ich wünschte, ich hätte dies oder das gemacht“. Ich werde sagen: „Scheiß drauf. Ich war auf Hydra!“
Was hat für Sie die größte Herausforderung dargestellt?
Ich würde sagen, dafür zu sorgen, dass mein Tauchen gut aussieht. Also habe ich Unterricht genommen. Oh, und Griechisch zu sprechen war schwierig, aber „efcharisto“ („danke“) an die Menschen auf Hydra, die es mir beigebracht haben.
Was, glauben Sie, wird das Publikum an der Serie am meisten mögen?
Die Serie wird alle ansprechen, die sich als Teil einer mitreißenden Welt fühlen möchten. Und alle, die sich jemals mit unerwiderter Liebe oder einer sehr tiefen, turbulenten Beziehung auseinandergesetzt haben, und alle, die Leonard Cohen lieben oder irgendeine Musik, die auch nur im Entferntesten an Cohen erinnert. Oder alle, die sehen wollen, wie Ehen auseinanderfallen, oder alle, die darüber nachdenken, ein Kind zu bekommen und die Liebe zwischen einer Mutter und einem Sohn sehen wollen – dann könnte Ihnen die Serie gefallen.
Was kann das Publikum aus dieser Geschichte lernen?
Ich glaube, ich habe eine Allergie gegen jede Geschichte, die versucht, durch Kunst etwas zu lehren. Aber ich glaube, man kann viel lernen, wenn man talentierte Künstler dabei beobachtet, wie sie um Anerkennung kämpfen und gegen ihre eigenen Dämonen.
Wo liegt aus ihrer Sicht der Schwerpunkt der Serie?
Die Serie handelt von der schönen, aber komplizierten Liebesbeziehung zwischen Leonard Cohen und Marianne Ihlen und all den Dingen, die sie durchmachen. Es ist die Entwicklung einer jungen Liebe zu einer, wie ich sagen möchte, vollkommenen Liebe später, aber mit einer Menge Erschütterungen, Herzschmerz und Einsamkeit auf dem Weg.
So viel Freude und Aufbruch steckt in der Idee: das Elternhaus verlassen, die weite Reise antreten bis hin nach Hydra, wo das süße Leben wartet. Was für künstlerische und intellektuelle Inspiration erwartet die junge Marianne Ihlen, wenn sie sich an der Seite des smarten, unangepassten Schriftstellers Axel ins Abenteuer stürzt. Sie genießt sich als Rebellin gegen die Aussicht eines bürgerlichen Mittelschichtlebens. Sie genießt sich und Axel als schöne Körper. Liebe, Gemeinschaft, Freiheit – Marianne greift mit beiden Händen zu.
Das mit der Freiheit ist so eine Sache. Axel hat sie für beide zusammen, für Marianne bleibt wenig übrig. Sie liebt ihn, verehrt ihn und bleibt zuhause, während er feiert, flirtet und sich als Künstler produziert. Marianne versteht es nicht. Braucht er ihre Nähe nicht? Als sie ein Kind bekommen, muss sie erkennen: Mit diesem Beweis ihres Zusammenseins will er nichts mehr zu tun haben. Marianne wird brutal klar: Als alleinerziehende Mutter droht ihr genau das furchtbar enge Leben, das sie so hoffnungsvoll verlassen wollte. Sie lernt: Mache dich nie von einem Mann abhängig. Und Leonard? Ist ein Mann. Aber so anders. Er sagt die richtigen Dinge. Er tut die richtigen Dinge. Sie braucht keine Spiele mehr zu spielen. Aber vielleicht ist es viel schwieriger, als sie denkt. Vielleicht muss sie ihn retten.
Gespräch mit Thea Sofie Loch Næss (spielt Marianne Ihlen)
„Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie so viel Angst vor einer Rolle, weil ich jemanden porträtiert habe, der gelebt hat“
Marianne ist eine junge Norwegerin, die stets von Märchen träumte und sich große Illusionen machte. Sie wollte raus aus ihrem normalen Leben, der vorgezeichnet schien mit einem Job und einer Familie – alles ordentlich geregelt. Das vor Augen zu haben kann ja furchtbar einengend wirken. Aber dann traf sie Axel Jensen, einen Schriftsteller, der genau ihr Märchen lebte. Er hat sie da rausgeholt aus der Enge und sie nach Hydra gebracht, dem auf irrsinnige Weise schönsten Ort, an dem ich jemals war. Marianne war unentwegt auf der Suche nach sich selbst, und gleichzeitig war sie unglaublich fürsorglich und liebte es, sich um andere zu kümmern. Sie war neugierig, klug, impulsiv und gleichsam rational. Überhaupt war sie geprägt von Gegensätzen: Da war die Mutter und die Kümmerin, aber auch die Träumerin und die unabhängige Frau, die stets versuchte, beides in Einklang zu bringen.
Wie haben Sie sich ihr in der Recherche genähert?
Ich habe versucht, in diese Zeit und diese Welt einzutauchen: Welche Musik haben sie damals gehört, welche Bücher gelesen? Vor allem aber habe ich mit Menschen gesprochen, die Marianne kannten. Es ist ja so: Ich, Thea, porträtiere Marianne natürlich auf meine ganz eigene Art. Aber zu versuchen, die Essenz ihrer Persönlichkeit zu finden, war für mich dabei das Wichtigste. So war es zum Beispiel wunderschön zu erleben, durch Hydra zu spazieren und wahrzunehmen, dass sie dort jeder kennt und dass allein die Nennung ihres Namens ein Strahlen in die Gesichter der Menschen bringt. Allein das machte überdeutlich, welche Wirkung sie bei vielen Menschen hinterlassen hat.
Wie waren die Dreharbeiten auf Hydra?
Auf Hydra zu drehen gehört zu den magischsten Erfahrungen meines Lebens. Ich habe wirklich nichts Vergleichbares erlebt, und ich empfinde es als großes Glück, dass wir in dieser Inselgemeinschaft sein durften, an der sich im Grunde kaum etwas verändert hat seit der Zeit, in der Marianne und Leonard dort gewohnt haben. In gewisser Hinsicht haben wir dort auf die Weise gelebt, wie sie damals – was für ein Geschenk als Schauspielerin! Nie habe ich mich präsenter gefühlt und frei von jeglichen Ablenkungen, um dort auf der Insel etwas Wahres, etwas Magisches zu schaffen und damit das Leben dieser Menschen zu ehren.
Gab es für Sie einen ganz besonderen Moment während dieser Zeit?
Eines Abends war ich mit Alex und Simon in einer Taverne essen, und wir sahen die Sonne bei tiefsinnigen Gesprächen langsam untergehen. Danach gingen wir spazieren, beobachteten die Sterne, hielten an einem Haus, klopften und wurden von einem französischen Künstler eingelassen. Wir tranken gemeinsam Ouzo und gingen gemeinsam in eine andere Taverne, wo Alex plötzlich begann, Gitarre zu spielen, und der Wirt mit einstieg, und ich dachte: Ist das jetzt real? Imitiert gerade das Leben die Kunst, die doch das Leben imitieren will? Es griff plötzlich alles ineinander, als wir für Momente das Leben derer führten, die wir spielten. Zumindest ein bisschen …
Worin lag für Sie die größte Herausforderung?
Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie so viel Angst vor einer Rolle, weil ich jemanden porträtiert habe, der gelebt hat. Du willst einfach nur sicherstellen, dass du das mit Liebe und Respekt tust und dass du die Person, wenn sie noch leben würde, stolz machen würdest. Für mich war es das Wichtigste.
Wie war die Zusammenarbeit mit Alex Wolff?
Er ist der bemerkenswerteste Schauspieler, mit dem ich je gearbeitet habe, und das sage ich nicht, um höflich zu sein. In deinem Job als Schauspielerin vergisst du manchmal, warum in aller Welt du das eigentlich machen willst. Aber schon am ersten Tag mit ihm dachte ich: Oh, das ist es, man kann einfach frei und im Moment und neugierig sein und einfach sehen, wohin es führt. Ich bin wirklich voller Ehrfurcht vor ihm, wie er sich so sehr in die Rolle vertieft hat, dass es auch mich dazu zwang, ihm zu folgen. Ich kann von ganzem Herzen sagen, dass er mich zu einer besseren Schauspielerin gemacht hat, weil er dich dazu bringt, mit ihm im Moment zu sein. Das ist alles, was man sich wünschen kann, obwohl viele Angst davor haben, denn es macht dich verletzlich. Mit Alex aber ist es einfach und macht Spaß.
Gespräch mit Øystein Karlsen (Regisseur, Autor und Koproduzent)
„Man kann mit diesen wunderbaren, verletzlichen und manchmal verrückten Menschen eine Welt erleben, die nicht mehr existiert, eine Welt, in der die Liebe im Mittelpunkt steht“
Was ist für Sie der Kern der Serie?
Im Zentrum steht die Frage danach, wie es ist, 22 oder 23 Jahre alt zu sein, zum ersten Mal allein in die Welt hinauszugehen und zu versuchen, dort seinen Weg, seine Stimme zu finden. Und dann verliebst du dich auf dem Weg und fragst dich, wie du damit umgehen sollst. Die Sicherheitsnetze waren damals ein bisschen fragiler, es war härter, wenn man stürzte. In der Serie geht es aber auch um die Gemeinschaft von „Expats“ (Personen, die außerhalb ihres Heimatlandes leben) auf der Insel Hydra, die aus vielen Künstlern bestand und einen sehr freizügigen Ort schuf. Es wurde viel getrunken, es gab viele Drogen, jeder schlief mit jedem – es herrschte eine Art Summer-of-Love-Spirit, Jahre, bevor die Hippies überhaupt erfunden wurden. Die Insel ist klein, die Bevölkerung umfasste damals etwa 1200 Menschen. Was auch immer du getan hast, jeder wird es am nächsten Tag wissen. Dreh- und Angelpunkt der Expat-Gemeinschaft war das australische Paar Charmian Clift und George Johnston. Sie lebten bereits einige Jahre auf der Insel, waren etablierte Schriftsteller, konnten aber nur leidlich davon leben. Sie waren so etwas wie der Spiegel für all die jungen Leute, die bei Ankunft ganz hoffnungsfroh vom Schiff die Insel betraten.
Auf welche Weise sind die beiden Leben von Leonard und Marianne miteinander verknüpft?
Leonards und Mariannes Lebensverläufe ähneln sich in gewisser Weise. Sie sind beide von zu Hause weggelaufen, weil sie das Gefühl hatten, nicht in die Zukunft zu passen, die ihre Eltern für sie vorgesehen hatten. Leonards Familie hätte vermutlich gewollt, dass er im Bekleidungsunternehmen arbeitet. Mariannes Eltern wollten, dass sie Sekretärin wird. Sie ist mit dem norwegischen Schriftsteller Axel Jensen durchgebrannt und schließlich mit ihm gemeinsam auf Hydra gelandet. Sie bekam ein Kind mit Axel, der sie später für seine Geliebte sitzen ließ. Leonard hat sie aus dieser Situation sozusagen gerettet. Dann, etwa zehn Jahre später, konnte sich Marianne revanchieren und hat Leonard wiederum aus dem Chelsea Hotel gerettet.
Wie geht man damit um, eine Serie über kulturelle Ikonen zu schreiben?
Ich glaube, wenn du damit anfängst, sie als Ikonen und nicht als Menschen zu sehen, hast du ein großes Problem. Sie waren Anfang zwanzig, fast noch Kinder. Klar, Leonard Cohen hatte einen fantastischen Wortschatz und war in seinem Kopf wahrscheinlich mindestens zehn Jahre älter, aber letztlich war er immer noch ein Junge voll mit Hormonen und mit einem Hang zu Partys. Es sind beide Seiten da: das, was sie im Moment tun, und die Art, wie sie darüber nachdenken, und beide Dinge sind nicht unbedingt dasselbe. Aber ich habe ausdrücklich versucht, Cohen nicht als kulturelle Ikone zu behandeln, sondern eher als jungen Mann, der ein riesiges Talent für Sprache hat.
Wie hat das Projekt begonnen?
Wir haben vor viereinhalb Jahren mit dem Projekt begonnen, und ich glaube nicht, dass ich jemals so viel Recherche in etwas gesteckt habe. Die Produzentin hat, noch bevor ich dazukam und mit dem Schreiben begann, alle noch lebenden Freunde und Bekannten von Marianne sowie ihren Sohn interviewt. Außerdem nahm ich Kontakt zu Ira Nadel auf, der die einzige, wie Cohen es nannte, „geduldete“ Cohen-Biografie geschrieben hat. Ira hat uns ebenfalls sehr geholfen, und so haben wir das Ganze dann zusammengefügt. Einiges im Drehbuch sind Zitate, anderes tatsächliche Geschichten – alles aber, das hinter verschlossenen Türen passiert, ist schlicht Fiktion, mit enormem Respekt geschaffen auf Basis der von uns erdachten Figuren.
Wie waren die Dreharbeiten auf Hydra?
(Lacht) Auf Hydra zu drehen ist so ziemlich das Dümmste, das man machen kann. Es gibt keine Autos, und die ganze Insel besteht zu 90 Prozent aus Stufen. Du musst also die gesamte Ausrüstung überall hintragen oder mit Maultieren transportieren oder mit Handwagen zum Schieben. Letztendlich führte es dazu, dass wir technisch erheblich reduzieren mussten, also mit weniger Ausrüstung und kleinerer Lichtausstattung drehten als ursprünglich geplant. Aber das wirklich Herausragende an Hydra ist, dass es dort noch genauso aussieht wie etwa in den 1950er-Jahren. Es gibt nur sehr wenige moderne Details, die man entfernen muss. Fast überall, wo wir die Kamera positioniert hatten, konnten wir im Grunde 360° drehen, weil es nur wenig anzupassen gab. Jede Straße, überall, wo man hingeht: Es ist einfach wunderschön.
Bitte erzählen Sie uns von der Zusammenarbeit mit den Schauspielerinnen und Schauspielern.
Alex hat vor den Dreharbeiten etwa acht Monate lang für diese Rolle gelebt, er hat seine Sprache vom New Yorker hin zum kanadischen Einschlag gewechselt, hat sich antrainiert, wie Cohen zu sprechen, und definitiv gelernt, wie Cohen Gitarre zu spielen und zu singen. Er war schon vorher ein guter Musiker, aber was er im Film zeigt, ist außergewöhnlich, würde ich sagen. Und Alex überzeugt einfach in jedem Take. Thea ist großartig und schafft es, das Licht zu erzeugen, mit dem sie einen fantastischen Gegenpol zu Alex’ Dunkelheit bildet. Anna Torv und Noah Taylor sind großartig – wirklich in jeder Einstellung. Sie umgibt manchmal etwas Finsteres, eine Ernsthaftigkeit, und sie transportieren das Gefühl eines gelebten Lebens. Fantastische Schauspieler also, die mir die Arbeit sehr leicht gemacht haben.
Welcher Teil der Geschichte besitzt für Sie die größte Kraft?
Ich denke, vor allem dieser unbändige Wille, dass eine Beziehung funktioniert, es aber einfach nicht klappt. Das ist wirklich hart, wenn niemand etwas dafürkann, wenn es einfach so ist, wie es unter uns Menschen nun einmal sein kann. Jeder versucht sein Bestes, aber das ist manchmal nicht genug. Dazu kommt in der Serie diese Kollision von Liebe und Ruhm. Cohen sagte einmal: „Ich opferte meine Liebe auf dem Altar des Ruhms.“ Aber hat ihn das glücklich gemacht?
Was wird das Publikum aus der Serie mitnehmen?
Die Serie bietet eine wunderschöne Flucht aus der Realität, auf der Ebene der Geschichte ebenso wie in Bezug auf die Bilder von Ronald Plante, einem absolut fantastischen Kameramann. Aber das Wichtigste ist: Man kann mit diesen wunderbaren, verletzlichen und manchmal verrückten Menschen eine Welt erleben, die nicht mehr existiert, eine Welt, in der die Liebe im Mittelpunkt steht. Ich glaube, das ist es, was wir im Moment brauchen.
Statement von Ingeborg Klyve (Ideengeberin und Produzentin)
„Es geht darum, gesehen zu werden und zu versuchen, den goldenen Mittelweg für sein Leben zu finden“
Die Menschen, denen wir in dieser Geschichte begegnen, sind voller Ambitionen und Idealen. Einige von ihnen haben große Träume - wie zum Beispiel, weltbekannter Autor zu sein -, andere träumen einfach nur davon, eine Familie zu haben. In der Serie geht es darum, seinen eigenen Weg ins Erwachsenenleben zu finden. Wir erzählen das mit wunderschönen Gedichten und Songs von Leonard Cohen und mit einem großartigen Drehbuch von Øystein Karlsen. Als mir diese Idee 2018 kam, fühlte es sich ganz natürlich an, Øystein Karlsen zu involvieren, mit dem ich schon bei „Exit“ zusammengearbeitet habe, da er ein großer Cohen-Fan ist. Seitdem haben wir Hunderte von Büchern gewälzt, Interviews geführt, die Familien von Leonard Cohen und Marianne Ihlen getroffen, die Briefe gelesen, die Leonard an Marianne geschrieben hat, und dabei nie aufgehört, das Drehbuch, die Psychologie der Figuren und Fragen über das Menschsein zu entwickeln und den Versuch, in der Welt heute und damals zu überleben.
Wir leben unser Leben vorwärts, aber wir verstehen es rückwärts. Wir haben heute einen enormen Fokus darauf, Individualismus zu leben, ähnlich der Expats auf Hydra in den frühen Sechzigern. Ich denke wirklich, das ist sehr nah an dem, womit es die jungen Leute heute zu tun haben, mit den Sozialen Medien und all dem Bemühen, immer perfekt zu sein. In der Serie geht es darum, gesehen zu werden, für seine Taten gewürdigt zu werden, zu versuchen, das Chaos, in dem man sich als junger Mensch befindet, in den Griff zu bekommen, ehrlich zu sich selbst zu sein und zu versuchen, den goldenen Mittelweg für sein Leben zu finden.
Statement von Marianne Furevold-Boland (NRK, Head for Drama)
„Auch wer vielleicht keine enge Beziehung zu Leonard Cohens Werk hat, wird etwas sehr Elementares in dieser Geschichte finden“
Wir haben beschlossen, bei „So long, Marianne“ einzusteigen, weil Øystein Karlsen einer der talentiertesten Autoren und Regisseure Norwegens ist. Wir haben schon bei anderen Projekten eng zusammengearbeitet, und es wäre geradezu verrückt gewesen, wenn wir uns nicht auch auf diese erstaunliche Reise mit ihm begeben hätten. Es ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes Projekt – so auch die Tatsache, dass es um Porträts großer globaler Ikonen geht. Dabei ist durchaus Vorsicht geboten in Bezug auf ihr Vermächtnis, was mit ein Grund war, zum Beispiel die Familie von Marianne Ihlen an diesem Projekt zu beteiligen, wofür wir sehr dankbar sind.
In erster Linie aber waren die Schauspielerinnen und Schauspieler einfach fantastisch. Ich bin wirklich beeindruckt, wie sie es geschafft haben, eigene Versionen der Figuren zu kreieren. Es ist nicht einfach, Menschen zu spielen, die gelebt haben. Aber zusammen mit dem gesamten Team haben die Schauspieler*innen etwas geschaffen, das darüber hinausgeht. Denn auch wer vielleicht keine enge Beziehung zu Leonard Cohens Werk hat, wird etwas sehr Elementares in dieser Geschichte finden. Für mich geht es in der Serie um das Menschsein, um den Versuch, sich selbst zu finden, die Liebe zu finden und sich in den Ozean zu stürzen, den wir Leben nennen. „So long, Marianne“ transportiert den Geschmack der Liebe und des Lebens. Das ist etwas, mit dem wir uns alle identifizieren können.
Gespräch mit Pascal Houdus (Synchronsprecher)
Er ist von den Hamburger Theaterbühnen nicht mehr wegzudenken: Seit mehr als zehn Jahren ist Pascal Houdus Teil des Thalia-Theater Ensembles. In der Serie „So long, Marianne - Eine Leonard Cohen-Serie“ spielt er eine ungewöhnliche weil unsichtbare Rolle. Als Synchronsprecher leiht der deutsch-französische Film- und Theaterschauspieler dem amerikanischen Darsteller Alex Wolff („Monk“, „My Big Fat Greek Wedding 2“) seine Stimme.
Der Song „Hallelujah“ hat Leonard Cohen weltberühmt gemacht. Wie schwer war es, diesen Ohrwurm aus dem Kopf zu bekommen?
Schwierig, sehr schwierig! Der Song taucht immer wieder auf. Ich kannte vorher nicht viele Lieder von Leonard Cohen, aber durch die Vorbereitung auf die Serie habe ich mir viele seiner Songs angehört – und einige sind natürlich im Kopf geblieben.
Was ist denn dein persönlicher Bezug zu Leonard Cohen?
Ich glaube, meine Eltern haben seine Musik früher gehört. Als Kind hatte ich natürlich noch keinen Bezug zu seinen Songs. Als ich mir dann seine Musik angehört habe, kamen mir einige Songs und auch Gedichte bekannt vor. Das war so mein grober Bezug. Umso glücklicher war ich, jetzt Cohen näher kennenzulernen, mich mit ihm beschäftigen zu können und herauszufinden, was für ein toller Dichter und Sänger er war.
Wie hast du dich auf diese emotional intensive Rolle vorbereitet? Es geht ja auch viel um Herz- und Weltschmerz und um die legendäre Liebesgeschichte zwischen Cohen und der Norwegerin Marianne Ihlen.
Ja, die Rolle ist wirklich sehr emotional. Es gibt Szenen mit heftigen Ausbrüchen und auch nicht wenige Drogenszenen. Das ist alles schon sehr speziell. Ich hatte vor Jahren eine ganz kleine Rolle in einer Gruppenszene gesprochen und eigentlich kaum Synchron-Erfahrung. Dann kam die Einladung zum Casting für „So long, Marianne - Eine Leonard Cohen-Serie“. Dort wurde ich mit den Takes konfrontiert. Ich wusste nicht, um welche Serie es ging, und musste mich spontan in diese Rolle einfühlen.
Und dann hattest du plötzlich den Job. Wie hast du dich dann in die Rolle des Leonard Cohen versetzt?
Es war eine spannende Herausforderung. Ich habe mir die Texte schicken lassen. Der Regisseur hat extra eine Synchronfassung des Drehbuchs geschrieben und da habe ich mich reingelesen, um ein Gefühl für das Ganze zu bekommen. Ich durfte vor den Aufnahmen nichts sehen, kein Bildmaterial. Deshalb war meine Vorbereitung ein wenig begrenzt. Ich habe auch einige biografische Texte gelesen, eine kleine Dokumentation über Leonard Cohen geschaut und seine Lieder gehört.
Es gibt auch eine Szene, in der Cohen auf seinen kanadischen Akzent angesprochen wird. Wie wird denn dieser Moment denn ins Deutsche übersetzt?
Also, ich spreche alles auf Hochdeutsch. Einige Szenen werden aber nicht übersetzt, Lieder werden untertitelt und Gedichtpassagen bleiben im Original. Der Cohen-Darsteller Alex Wolff ist ja eigentlich New Yorker, hat sich allerdings extra für die Serie den kanadischen Akzent antrainiert und sehr genau und nuanciert gelernt.
Das klingt nach einem großen Abenteuer. Wie schwierig war denn der erste große Auftritt als Synchronsprecher in der Rolle eines Weltstars?
Also, Synchronisieren an sich war schon eine Herausforderung, weil es ja sozusagen eine eigene Sportart ist. Man hat diese paar Sekunden Zeit und muss dann synchron zu den Lippen des Darstellers sprechen. Das ist etwas ganz Anderes, als Theater zu spielen oder vor der Kamera zu stehen, etwas ganz Eigenes. Es war auch herausfordernd, den Spielgestus von Alex Wolff zu synchronisieren. Er hat eine sehr spezielle Art zu sprechen, mit vielen Pausen und Zögern. Das Timing und die Art, wie er seine Gedanken ausdrückt, waren nicht leicht nachzuvollziehen. Mit der Zeit wurde es immer besser. Ich habe zu Beginn sogar ein paar Mal vergessen zu sprechen, weil ich von seinem Spiel so fasziniert war. Ich finde, er trifft den Leonard Cohen sehr gut. Leider habe ich Alex Wolff noch nicht kennengelernt. Aber ich bin seine deutsche Stimme! Es wäre spannend, ihn persönlich zu treffen und zu sehen, wie er auf meine Synchronisation reagiert.
Kannst du dir vorstellen, in Zukunft mehr Schauspielern deine Stimme zu leihen?
Ja, auf jeden Fall. Vor allem, wenn der Schauspieler so großartig ist, wie es Alex Wolff in dieser Serie. Das erleichtert das Synchronsprechen natürlich enorm.
Worauf dürfen sich die Zuschauer in „So long, Marianne - Eine Leonard Cohen-Serie“ freuen?
Auf großartige Schauspielerinnen und Schauspieler, spannende Dialoge und eine atmosphärische Darstellung eines faszinierenden Lebensabschnitts von Leonard Cohen. Es gibt Liebe, Trauer, Freude – alles, was zum Leben dazugehört.
Folge 1
Hydra
Montreal 1958: Der Schriftsteller Leonard Cohen erträgt die von seiner strengen Familie geforderte Bürgerlichkeit nicht länger und tritt eine Reise nach Europa an. Über das trostlose London gelangt er schließlich auf die griechische Insel Hydra, bevölkert von Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt. Während sich Leonard inmitten der Bohème eigenen existenziellen Fragen stellt, begegnet er Marianne Ihlen, von der er sich unmittelbar angezogen fühlt. Marianne, mit ihrem Partner Axel Jensen selbst auf der Suche nach ihrem Platz im Leben, muss bald feststellen, dass Axel ein notorischer Frauenheld ist.
Folge 2
Verliebt
Als Leonard vom Tod seiner Großmutter erfährt, stürzt er in tiefe Melancholie. Er verlässt Charmian Clift und George Johnston und zieht in ein eigenes Haus. Marianne erhält die Nachricht, dass ihr Vater erkrankt ist, und kehrt mit Axel nach Norwegen zurück, wo sie ihren gemeinsamen Sohn zur Welt bringt. Leonard sehnt sich nach Marianne und konzentriert sich auf das Schreiben und seine Musik. Zurück auf Hydra eskaliert ein Streit zwischen Marianne und Axel. Zusammen mit ihrem Kind flieht sie verzweifelt zu Charmian und George.
Folge 3
Liebesbeweis
Nach dem heftigen Streit lässt Axel Marianne mit ihrem Sohn allein auf Hydra zurück. Sie findet Trost bei Leonard, der sich um beide kümmert. Auf einer Bootstour kommen sich Leonard und Marianne näher. Er offenbart ihr seine Liebe, und sie verbringen ihre erste gemeinsame Nacht. Als ein Brief von Axel eintrifft, in dem er davon berichtet, dass seine Affäre nach einem Autounfall mit lebensgefährlichen Verletzungen im Krankenhaus liegt, reist sie nach Athen.
Folge 4
Die Sterne tanzen für mich
Marianne lässt sich von Axel dazu überreden, ihm in einem Steuerkonflikt aus der Patsche zu helfen und seinen VW-Käfer zurück nach Norwegen zu überführen. Leonard begleitet sie. Während ihr Sohn allein nach Oslo fliegt, wo ihn Mariannes Mutter abholt, wird der Roadtrip für beide zur intensiven Erfahrung. Als Gäste von Mariannes Mutter im kalten und grauen Oslo erlebt das junge Liebespaar bald erste Spannungen. Marianne will sich niederlassen, doch Leonard ist unsicher. Obwohl er sie und Axel über alles liebt, will er nach Montreal zurückkehren.
Folge 5
Familie Cohen
Axel trifft Marianne in Oslo wieder und versucht, sie zurückzuerobern. Währenddessen findet Leonard in Montreal einen Job, der es ihm ermöglicht, ein Haus zu mieten. Endlich kann Marianne mit ihrem Sohn nachkommen und mit Leonard das neue Zuhause beziehen. Doch für Marianne ist es nicht einfach, sich an das Leben in Montreal zu gewöhnen. Leonards Mutter begegnet ihr mit Ablehnung. Sie wünscht sich eine Schwiegertochter, die jüdischen Glaubens ist. Marianne wird schwanger und fordert von Leonard eine Entscheidung.
Folge 6
Zurück auf Hydra
Während Charmian und George ihren Abschied von der Insel vorbereiten, arbeitet Leonard wie besessen an seinem neuen Buch. Er schreibt Tag und Nacht, vernachlässigt sich und sein Umfeld und gibt sich Alkohol und Drogen hin. Kurz nach Abgabe seines Manuskripts findet Marianne ihn bewusstlos am Boden liegend. Dank der Hilfe eines Arztes stabilisiert sich Leonard, aber es kommt zu heftigen Auseinandersetzungen, als er beschließt, nach Montreal zurückzukehren, um sein Buch zu promoten. Marianne hat Angst: Ist es diesmal ein Abschied für immer?
Folge 7
Chelsea Hotel
Leonard wirbt in Montreal für sein Buch, denkt aber immer leidenschaftlicher über eine Musikkarriere nach. Auf Hydra tun sich unterdessen Marianne und ihr Sohn schwer, und die Gefühle für das gemeinsame Leben mit Leonard verblassen zunehmend. Leonard hingegen zieht nach New York weiter, um sich der Musik zu widmen, und knüpft im legendären Chelsea Hotel und dessen Klientel rund um Andy Warhol und Lou Reed Kontakte in die Szene. Marianne fühlt sich im Stich gelassen und sucht woanders Trost.
Folge 8
So long, Leonard
Zwar muss Leonard bei seinem ersten Konzertauftritt mit den Nerven kämpfen, trotzdem schreitet seine Karriere voran: Er schließt einen Vertrag mit Columbia ab und bringt ein erstes Album heraus. Mit Marianne, die mit ihrem Sohn auf Hydra bleibt, schreibt er regelmäßig Briefe. Unabhängig voneinander erfahren beide von Charmians tragischem Selbstmord. Als Leonard sich nach ersten Erfolgen im Drogenrausch und zahllosen Affären verliert, hilft ihm Marianne und bringt ihn zurück nach Hydra. Doch die gemeinsame Zeit währt nicht lange: Als sein Musikalbum in England Erfolg hat, muss sich Leonard entscheiden.
So long, Cohen
Fünfteiliger ARD-Podcast über den Singer-Songwriter und Weltstar Leonard Cohen von Diviam Hoffmann
Ab Sonnabend, 21. September, in der ARD Audiothek
Leonard Cohen war ein Superstar. Was hat den melancholischen Musiker zu einem der meistgecoverten Sänger gemacht?
Angefangen hatte der Kanadier als Schriftsteller, er veröffentlichte Gedichte und Romane, lange, bevor er ein Weltstar des Songwritertums wurde. Dabei hatte er, nicht ohne die ihm typische Ironie, sowohl sich selbst als auch sein Publikum früh im Blick. Mit 25 Jahren schrieb er an seinen Verleger, er wolle die „introvertierten Jugendlichen, Liebende in allen Stadien der Pein, enttäuschte Platoniker, Porno-Gucker, Mönche und Papsttreue“ erreichen. Tatsächlich hat Cohen noch viel mehr Menschen begeistert – als Musiker. Seine Songs wie „Hallelujah“, „Suzanne“ und „So Long, Marianne“ zählen heute zu den meistgehörten und meistgecoverten Liedern weltweit.
Cohens Sehnsuchtsort war die griechische Insel Hydra. Dort lernte er die Norwegerin Marianne Ihlen kennen. Ihr widmete er sein Lied „So Long, Marianne“, mit dem er weltberühmt wurde. Er veröffentlichte mehr als 20 Platten, davon 14 Studioalben. Sein letztes Album gab er gemeinsam mit seinem Sohn Adam heraus, selbst Musiker. Die Arbeit „war wie ein Gespräch mit ihm“, sagt Adam. Ein Märchenvater sei der berühmte Singersongwriter gewesen. Vererbt hat er ihm das Haus auf Hydra und sein Talent. Vom Vermögen Leonard Cohens war in den 90er-Jahren nicht mehr viel übrig: Seine Managerin hatte ihn um fünf Millionen Dollar betrogen. Cohen ging daher mit Mitte 70 noch einmal auf Welttournee, gefeiert von seinen Fans.
Die Musikjournalistin Diviam Hoffmann ist Host und Autorin des ARD-Podcasts „So long, Cohen“. Aufgewachsen mit der Musik Cohens auf dem CD-Spieler ihrer Mutter, macht sie sich auf die Suche nach Leonard Cohen, der vor allem in Los Angeles und auf Hydra lebte. Sie nähert sie sich dem poetischen Musiker in Gesprächen mit Menschen, die ihm nahestanden, und sie geht der Frage nach: Taugt Cohen zum Mehrgenerationenstar?
Diviam Hoffmann wurde 1988 in Hannover geboren, in Berlin und Paris hat sie Literaturwissenschaften studiert. Ihre Themen sind Pop, Gesellschaft und Feminismus. Auf WDR 3 moderiert sie mit Klaus Walter die wöchentliche Musiksendung „Ex & Pop“.
Cohen verstand es, in der Krise weiterzumachen:
„Der Moment, in dem du alles umarmst und dir sagst: Schau, ich verstehe rein gar nichts - Hallelujah!“ (Leonard Cohen)
Impressum
Herausgegeben von Presse und Kommunikation / Unternehmenskommunikation
Redaktion:
Iris Bents, NDR/Presse und Kommunikation
Bearbeitung Interviews:
Oliver Baumgarten
Kai Salander (Pascal Houdos)
Rollenprofile:
Sven Sonne
Mitarbeit:
Nicola Sorgenfrey
Gestaltung:
Janis Röhlig, NDR/Presse und Kommunikation
Bildnachweis:
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