Michael Antwerpes
Mit elf Moderations-Einsätzen bei Olympischen Spielen und seiner Präsentatoren-Premiere bei den Paralympics in Tokio ist Michael Antwerpes der Mann mit den meisten Ringen im ARD-Team. Seit 1998 arbeitet der gebürtige Niederrheiner für den SWR, zunächst als Sportchef, seit 2012 ausschließlich als Moderator. Seinen Einstand als Anchorman im ARD Olympiastudio feierte er „Down Under“ bei den Spielen 2000. Als Moderator der Tour de France-Übertragungen im Ersten verfällt er dem Pariser Charme jedes Jahr aufs Neue. Dazu passt sein Faible für Kulinarik und Wein. In den Live-Sendungen will er neugierig bleiben: Auf die Spitzenleistungen der Sportlerinnen und Sportler und die Geschichten hinter dem Erfolg.
Inwiefern unterscheidet sich die Moderation der Paralympics von der anderer Events?
Die Bandbreite der Sportarten ist natürlich immens. Das ist für einen Sportjournalisten einerseits spannend, andererseits hat man womöglich jahrelang eine dieser Spezialdisziplinen nicht auf dem Schirm gehabt – und dann ist es mitunter herausfordernd.
Wie viel Arbeit steckt in Ihrer Vorbereitung?
Natürlich schaue ich mir im Vorfeld an, welche Wettkampf-Tage wir übertragen. Aber das eigentliche Tuning für eine Sendung beginnt erst ein bis zwei Tage vorher. Da wird recherchiert, ich beziehe aktuelle Ereignisse mit ein und bespreche mit der Redaktion die Gestaltung der einzelnen Moderationen.
Für Sportlerinnen und Sportler sind die Paralympics der Olymp ihrer Karriere – ist das für Sie als Moderator auch so?
Eindeutig ja! Es gibt nichts Größeres im Sportjournalismus: Die Welt kommt zusammen, die Völkerverständigung wird auch unter Tausenden von Kolleginnen und Kollegen gelebt. Es ist jedes Mal aufs Neue ein fantastisches und prägendes Erlebnis!
Was bedeuten Ihnen persönlich Olympia und die Paralympics?
Mit den Olympischen und Paralympischen Spielen verbinde ich meine schönsten beruflichen Erinnerungen überhaupt. Die fünf Ringe haben mich auf alle Kontinente geführt und ich durfte unvergessliche olympische Momente hautnah miterleben: Gold für Matthias Steiner im Gewichtheben 2008 in Peking, Staffelgold für die deutschen Biathlon-Männer an meinem Geburtstag 2006 in Turin! Ganz allgemein ist Olympia und sind die Paralympics für mich friedensstiftend und stehen für das Miteinander der Menschen auf dieser Welt.
Welchen Wettkampf schauen Sie am liebsten? Warum?
Für mich ist und bleibt die Leichtathletik das Faszinosum überhaupt. Die riesigen Stadien, abends das Flutlicht. Dazu kommt, dass ich bei der Eröffnungsfeier in Atlanta 1996 live im Stadion war, als Muhammad Ali, von Parkinson gezeichnet, die Flamme entzündete. Und zum anderen verkörpern die Zehnkämpfer für mich den Athleten schlechthin in der Welt des Sports.
Gibt es eine Sportart, die noch paralympisch werden sollte?
Ich finde, Schach sollte eine Chance bekommen. Man kann sicher darüber streiten, ob Strategie und Denkanstrengung als Sport zu bezeichnen sind – aber spannend wäre es allemal (und man könnte es bei Winter- und/oder Sommerspielen andocken, völlig egal!)

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