Robert Kempe

Robert Kempe wurde 1981 in Gera geboren und studierte Geschichtswissenschaften und Linguistik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Robert Kempe ist seit mehr als zehn Jahren für den WDR und die ARD tätig und berichtet über die Zusammenhänge von Sport und Politik. Er ist zudem Autor zahlreicher ARD- und WDR-Dokumentationen sowie von Magazin-Beiträgen in der Sportschau, bei „Sport inside“ und „Monitor“. Regelmäßig tritt er in den Nachrichtenformaten von ARD und WDR mit seinen Einschätzungen auf. 2022 berichtete er nach dem russischen Angriff aus der Ukraine.

Das Format „Sport inside“ (WDR) blickt hinter die schillernde Fassade des Sports und ist nun zum ersten Mal Teil des Olympia Teams. Was ist Ihre Rolle?
Die ARD will bei Olympia die Hintergrundberichterstattung stärken, gerade bei diesen Olympischen Spielen, die in einer Weltlage stattfinden, die von Kriegen und geopolitischen Krisen geprägt ist, mit massiven Implikationen auf den Sport und vor allem auf Olympia. Nehmen wir nur die Diskussion um die Teilnahme von russischen Athletinnen und Athleten. "Sport inside" vom WDR berichtet seit Jahren über die Symbiose von Sport und Politik. Seit Beginn des Krieges hatte ich als einer von wenigen Journalisten weltweit die Möglichkeit, mit Athletinnen und Athleten sowie Funktionären und Politikern sowohl in der Ukraine als auch in Russland zu sprechen. Daraus entstanden sind längere Dokumentationen. Zudem sind wir regelmäßig bei IOC-Sessionen vor Ort. All das wird in unsere Berichterstattung einfließen.

Worauf liegt der Fokus inhaltlich?
Die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris werden die politischsten Olympischen Spiele der jüngeren Vergangenheit. Man muss schon tief in den Kalten Krieg zurückgehen, um eine ähnliche Situation zu finden. Große Geopolitik zum einen, aber auch findiges Strippenziehen in den Sportverbänden vor allem im IOC. Dort wird sich in Stellung gebracht für die Nachfolge von IOC-Präsident Thomas Bach, der eigentlich statutengemäß in einem Jahr abtreten müsste. Doch die Bestrebungen sind groß, dass er bleibt. Über all das werden wir berichten.

Was ist das Besondere an diesen Olympischen Spielen?
Klar ist, dass besonders Länder, die autokratisch und diktatorisch regiert werden, den Sport für ihre Zwecke nutzen. Das Internationale Olympische Komitee hat zu vielen dieser Länder jedoch eine enge Verbindung. Verflechtungen, die sich gegenseitig bedingen. Es geht darum, Olympische Spiele abzusichern, und das IOC inszeniert Olympia daher als Fest des Friedens und der Völkerverständigung – als weit mehr als nur ein Sportfest. Immerhin sind die Spiele die große Geldmaschine des IOC. Dafür macht das IOC mit Olympia selbst massive Politik. Was wir derzeit beobachten, ist ein Machtkampf vor allem mit Russland und das Bröckeln jahrelanger Allianzen.

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