Gerd Gottlob
ARD-Teamchef

Ihre wievielten Olympischen Spiele sind das?
Ich bin zum siebten Mal bei Olympischen Sommerspielen, erstmals war ich 2000 in Sydney dabei. Winterspiele habe ich zweimal erlebt, in Salt Lake City und in Turin.

Wie haben Sie frühere Spiele erlebt?
Sydney war fantastisch und als Olympiastart natürlich prägend… Danach war jede weitere Ausgabe ein Abenteuer und jedes Mal anders. Die olympisch-historische Stimmung von Athen, die gigantischen und unheimlichen Spiele in Peking, die Eröffnungsfeier von London mit der Queen und James Bond, das Meeresrauschen von Rio und das bedauernswerte Tokio in Pandemiezeiten.  

Haben Sie eine persönliche Anekdote zu Olympia oder ein besonderes Faible für eine der Disziplinen?
Es gibt hunderte große und kleine Geschichten und ich liebe es, wenn ein nahezu unbekannter Sportler, eine nie zuvor erkannte Athletin den einen, den großen Moment seines/ihres Sportlerlebens hat und wir live dabei sind. Und dazu mit einem Kommentar im Radio oder TV, der noch möglichst lange nachhallt.

Als ARD-Teamchef haben Sie eine enorme Verantwortung, dass alles läuft. Wovor haben Sie am meisten Respekt?
Zwei Dinge sind mir besonders wichtig: Dass wir das bestmögliche Programmangebot machen, sodass die sportinteressierten Beitragszahler Olympia genießen können. Und dass alle Mitarbeitenden nach sehr anstrengender und hoffentlich erfolgreicher und freudvoller Arbeit gesund wieder nach Hause kommen.

Worauf freuen Sie sich am meisten?
Auf die Zusammenarbeit in einem großen Team mit den besten Leuten der ARD, die mit Power und Spaß an diese Aufgabe herangehen. Und auf die Momente, in denen wir merken, dass sich die intensive Planung und Vorbereitung gelohnt hat und das Konzept aufgeht.

Die ARD berichtet von fünf Standorten aus – also eine besondere logistische Herausforderung. Wie wird die gemeistert?
Auf eine funktionierende Technik werden wir uns wieder verlassen können. Und zum Glück sind wir bis auf unser Ein-Mann-Team auf Tahiti mit allen Standorten in der gleichen Zeitzone. Das macht Absprachen und Änderungen viel einfacher als zuletzt. Vor allem durch die neuen Kommunikationsmöglichkeiten können wir uns viel besser vernetzen und informieren. Wir sind gut vorbereitet und die Kolleginnen und Kollegen alle Vollprofis.

Inwiefern ist der logistische und insgesamt der Aufwand auch in Zeiten von Social Media und neuen Ausspielwegen für Olympische Spiele gestiegen im Vergleich zu Ihren ersten vor gut 20 Jahren?
Olympia ist das größte Einzelereignis der Welt und durch die Parallelität der Wettkämpfe ohnehin schon immer sehr komplex. Durch die zusätzlichen Ausspielwege Online und Social Media sind in den Arbeitsabläufen so unglaublich viele neue Aufgaben und Rollen für unterschiedliche Plattformen wie sportschau.de, ARD Mediathek oder ARD Audiothek entstanden. Die Digitalisierung bewegt sich im Vollsprint und wir sprinten mit. Vor 20 Jahren gab's keine Smartphones, sondern Radio, TV und digitale Fernsehkanäle. Heute machen wir Livestreams, Podcasts, Insta-Stories und jeder kann sich aussuchen, was er schaut und hört und liest, wann und auf welchem Gerät auch immer.

Was macht Paris anders als andere Olympische Spiele?
Die Eröffnungsfeier wird ein Spektakel. Das wird einzigartig. Und die wunderschöne Kulisse für die Wettkampfstätten: Beachvolleyball auf dem Champ des Mars unterhalb des Eiffelturms, Fechten im Grand Palais, Reiten in Versailles, Breaking, Skateboard am Place de la Concorde.

Was möchten Sie sonst noch loswerden?
Ich hoffe auf friedliche Spiele ohne Angst vor Anschlägen und Angriffen.  

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