
Nord bei Nordwest
Haare? Hartmann!
AM DONNERSTAG, 9. JANUAR, 20.15 UHR IM ERSTEN
AB MONTAG, 30. DEZEMBER IN DER ARD MEDIATHEK

INHALT
Grit Hartmann hegt ein gut gehütetes Geheimnis: Vor ihrer Zeit als Friseurin von Schwanitz war sie viele Jahre als Auftragskillerin für die Hamburger Unterwelt tätig. Irgendwann hatte sie genug von dem schmutzigen Geschäft und ist in Schwanitz untergetaucht. Nach zehn Jahren hat nun ihr früherer Auftraggeber Tjark Wind von ihrem Aufenthaltsort bekommen und will jetzt das Geld zurück, das Grit ihm schuldet, aber längst nicht mehr hat. Die Chance, sich freizukaufen, bekommt sie, als sie im Toupet eines in Schwanitz ermordeten ehemaligen Postbeamten eine wertvolle Briefmarke findet. Hinter der Marke sind allerdings auch noch andere Leute her, die über Leichen gehen. Die Schwanitzer Polizisten Hauke Jacobs und Hannah Wagner haben also mal wieder alle Hände voll zu tun. Und zum Leidwesen von Tierärztin Jule kommen sich die beiden bei den Ermittlungen zu diesem Fall auch noch unverhofft näher ...

BESETZUNG
Hauke Jacobs
Hinnerk Schönemann
Hannah Wagner
Jana Klinge
Jule Christiansen
Marleen Lohse
Mehmet Ösker
Cem Ali Gültekin
Herr Töteberg
Stephan A. Tölle
Frau Bleckmann
Regine Hentschel
Grit Hartmann
Julika Jenkins
Finn Merseburg
Maik Rogge
Per Adler
Falilou Seck
Tjark Helfrich
Jörg Pose
Edgar Grams
Reza Brojerdi
Ingo Wiese
Jörn Knebel
Jon Merseburg
Harald Weiler
Piet Rennebaum
Johannes Stolt
Frau Monzen
Monika Barth
Holly
Fritz
u. v. m.
STAB
Regie
Felix Herzogenrath
Reihenidee
Holger Karsten Schmidt
Buch
Niels Holle
Kamera
Lars R. Liebold
Ton
Maarten van de Voort
Musik
Stefan Hansen
Szenenbild
Kay Anthony
Kostümbild
Antje Petersen
Maske
Simone Rademacher, Marie-Ena Wolf
Schnitt
Vincent Assmann
Casting
Marion Haack
Produzenten
Seth Hollinderbäumer, Oliver Behrmann, Joshua Lantow
Redaktion
Donald Kraemer (NDR), Katja Kirchen (ARD Degeto Film)
Drehzeit
13. Februar 2024 bis 16. April 2024
Länge
88:48 Minuten
Drehorte
Fehmarn und Umgebung, Hamburg und Umgebung
„Nord bei Nordwest - Haare? Hartmann!“ ist eine Produktion der triple pictures GmbH im Auftrag der ARD Degeto Film und des Norddeutschen Rundfunks für die ARD.


Niels Holle, Autor
Niels Holle, Autor
„Ich hab‘ hier die Freiheit, schräge Komödien genauso wie düstere Thriller oder Geschichten aus der Zwischenwelt zu erzählen“
Statement von Autor Niels Holle („Haare? Hartmann!“ und „Das Nolden-Haus“)
Bei der Suche nach Ideen für Schwanitz gehe ich gern mal im Kopf durch den Ort spazieren, denn die Geschichten, in denen das Böse nicht von außen einfällt, sondern aus der Mitte der Dorfgemeinschaft stammt, mag ich ganz besonders.
Bei einem dieser „Spaziergänge“ muss ich irgendwann mal beim Friseursalon vorbeigekommen sein, jedenfalls wollte ich schon länger etwas darüber erzählen. Ursprünglich dachte ich, dass die titelgebende Grit Hartmann genau wie Hauke Jacobs Teilnehmerin eines Zeugenschutzprogrammes gewesen sein könnte – Haukes alter Bekannter Simon Rost also neben ihm noch jemand in Schwanitz platziert hat. Beim Schreiben hat sich aber herausgestellt, dass mir eine Friseurin mit einer dunklen Vergangenheit deutlich mehr Spaß macht. Das „Nolden-Haus“ liegt gedanklich vermutlich nur ein paar Straßen von Grits Salon entfernt, jedenfalls ist die Idee zeitgleich entstanden, und diese „Gespenstergeschichte“ über die mörderische Vergangenheit zweier sehr ungleicher Frauen nahm langsam Form an.
Was mir an „Nord bei Nordwest“ generell großen Spaß macht – und inzwischen habe ich die Vorlagen für insgesamt 11 Filme der Reihe geschrieben –, ist, dass in Sachen Tonfall und Genre fast alles möglich ist. Ich hab‘ hier die Freiheit, schräge Komödien genauso wie düstere Thriller oder Geschichten aus der Zwischenwelt zu erzählen.
So sind schon bei der vorherigen Zusammenarbeit mit Kameramann Lars Liebold und Regisseur Felix Herzogenrath zwei Filme entstanden, denen man kaum ansieht, dass sie von ein- und denselben Kreativen stammen. Umso mehr hat es mich gefreut, die Arbeit mit den beiden an „Haare? Hartmann!“ und „Das Nolden-Haus“ fortsetzen zu dürfen.
„Es ist als Regisseur wirklich eine Ausnahme und Wohltat, im Fernsehen Genres mischen zu dürfen“
Statement von Regisseur Felix Herzogenrath („Haare? Hartmann!“ und „Das Nolden-Haus“)
Ein Gespensterhaus in Schwanitz! Als mir diese Idee vorgeschlagen wurde, war ich sofort dabei und nach der Lektüre des Drehbuchs von Niels Holle noch viel mehr. Es ist als Regisseur wirklich eine Ausnahme und Wohltat, im Fernsehen Genres mischen zu dürfen, diese dabei nicht immer ganz ernst nehmen zu müssen und sich auf das Herz der Filme, deren Figuren freuen zu können und diese dann mit den Schauspielern greifbar, skurril, manchmal absurd, aber immer fühlbar und hoffentlich unterhaltsam zu gestalten.
Diese Gelegenheit boten beide Filme auf ganz unterschiedliche Weise. Der eine erzählt die Geschichte um eine Friseurin in Schwanitz, ganz wundervoll einnehmend, eigen, stark und dennoch einfühlsam tragisch gespielt von Julika Jenkins. Eine Frau, die ihre dunkle Vergangenheit wieder einholt und die ihr neu gefundenes Glück in Schwanitz verteidigen muss. Die richtige Tonalität zu finden, die absurde, so lieb gewonnene Provinzialität von Schwanitz mit den makabren Figuren und Situationen zu vereinen, ohne einen düsteren, schweren Film zu machen, war vielleicht die größte Herausforderung.
„Das Nolden-Haus“ hatte ganz andere Aufgaben. Wie erzählen wir einen spannenden, vielleicht auch gruseligen Film in der Schwanitz-Welt, ohne unsere Figuren zu verraten, denn es gibt nun mal keine Geister in Schwanitz! Oder eben doch?! Dieser Frage bei allen Figuren nachzugehen, war ein großer Spaß, gerade wenn Schwanitz ein „Medium“, gespielt von Sabine Vitua, vorzuweisen hat, das mit allen Wassern gewaschen zu sein scheint.
„Nord bei Nordwest“ wird zehn Jahre alt - und die jetzt schon sieben Filme, die ich für diese Reihe habe inszenieren dürfen, sind alle so herrlich unterschiedlich in ihren Geschichten und deren Tonalität. Doch haben alle Filme, die in den zehn Jahren entstanden sind, eine gemeinsame Seele: ein Team hinter der Kamera, das diese Welt gemeinsam gestaltet und nie müde wird, neu zu denken. Eine Redaktion, die Gestaltungsfreiraum und Vertrauen schenkt. Ein Kostümbild, das den Figuren immer eine ganz eigenständige Note gibt. Eine Ausstattung, die Glaubwürdigkeit mit Witz verbinden kann, und ein Produktionsteam, das alle zusammenhält und unterstützt. Und eine so wundervolle, so liebgewonnene Gruppe an Schauspielerinnen und Schauspielern, die Schwanitz im Herzen ausmachen und mit denen es unendlich viel Spaß macht, neue menschliche Momente in diesem Dorf zu erleben und zu gestalten.

Felix Herzogenrath, Regisseur
Felix Herzogenrath, Regisseur

„Die Gleichzeitigkeit von Schwanitzer Beschaulichkeit und Abgründen und turbulenten Ereignissen ist für mich das Tolle an ‚Nord bei Nordwest‘“
Statement von Julika Jenkins

Vor zehn Jahren hat es Grit Hartmann aus Hamburg nach Schwanitz verschlagen. Mit dem Besitz eines eigenen Friseursalons erfüllte sie sich dort ihren Mädchen-Traum. Ihren gepflegten Laden, den sie, selbstbewusst, wie sie ist, nach ihrem Namen benannt hat und das mit einem klaren Ausrufezeichen, das keinen Widerspruch duldet, gestaltete sie im Retro-Stil der 70er-Jahre. Er ist ihr Glück und großer Stolz.
Den eigentlichen Grund, der sie auf den ruhigen Priwall führte, kennt keiner aus dem Dorf. Aber irgendein Geheimnis umweht sie, bemerkt ihre aufmerksame Kundin, Polizistin Hannah Wagner. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn diese erfahren würde, dass die Friseurin früher als Auftragskillerin arbeitete! Mit der Ruhe ist es jedoch vorbei, als Grit Hartmann in ihrem Salon in Gestalt ihres früheren Auftraggebers Tjark von ihrer dunklen Vergangenheit eingeholt wird. Seine Forderung an sie hat es in sich. Ohne Wenn und Aber. Und so bleibt Grit Hartmann nichts anderes übrig, als ihr verstaubtes Gewehr aus dem Schließfach der Schwanitzer Sparkasse zu holen, ihren Killerinstinkt zu mobilisieren und zielstrebig um ihr Überleben, ihre Freiheit und ihre Zukunft zu kämpfen. Die zufällige Entdeckung einer angeblich seltenen und wertvollen indischen Briefmarke im Blick, räumt sie gnadenlos, geradezu unaufgeregt und ohne mit der Wimper zu zucken alles und jeden aus dem Weg, der ihr bei ihrem Vorhaben hinderlich sein könnte.
Statement von Julika Jenkins
Die Gleichzeitigkeit von Schwanitzer Beschaulichkeit und Abgründen und turbulenten Ereignissen ist für mich das Tolle an der ganzen Reihe von „Nord bei Nordwest“. Die Figur der Grit Hartmann verkörpert das in besonderem Maße: eine sympathische, freundliche Friseuse, die jeder kennt und mag, die aber gleichzeitig eine Frau mit einer dunklen Vergangenheit ist. Die Handlung in unserem Film „Haare? Hartmann!“ schritt rasant voran: Dunkle Typen tauchen auf, eine möglicherweise wertvolle, indische Briefmarke verschwindet, das alles, obwohl das Tempo in Schwanitz vordergründig ja eigentlich eher gemütlich ist.
Einzutauchen in das Team von „Nord bei Nordwest“ bedeutete für mich, sich in ein gemachtes Nest zu setzen. Team und Cast haben eine gute Balance und der Humor der Reihe ist so fein, dass es für mich sehr einfach und eine Freude war, mich als Schwanitzer Friseurin einzuleben. Die Dialoge sind einfach sehr witzig geschrieben. Schön wäre es gewesen, wenn Grit noch mehr mit Jule Christiansen, Hauke Jacobs und Hannah Wagner, die sie besonders mochte, zu tun gehabt hätte, aber wer weiß: Vielleicht war es auch besser so und „gesünder“ für die drei ... die besondere Briefmarke durfte ich übrigens mitnehmen, sie befindet sich jetzt im Album meines Sohnes ...
Impressum
Herausgegeben von Presse und Kommunikation / Unternehmenskommunikation
Redaktion:
Iris Bents, NDR/Presse und Kommunikation
Texte und Interviews:
Gitta Deutz
Gestaltung:
Janis Röhlig, NDR/Presse und Kommunikation
Bildnachweis:
NDR/Gordon Timpen
NDR/Anke Winschewski (Niels Holle)
NDR/Felix Herzogenrath (Felix Herzogenrath)
Fotos:
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