Nord bei Nordwest
Fette Ente mit Pilzen

AM DONNERSTAG, 2. JANUAR, 20.15 UHR IM ERSTEN
AB MONTAG, 30. DEZEMBER IN DER ARD MEDIATHEK

INHALT

Bei einem Verkehrsunfall stirbt eine chinesische Staatsbürgerin. Es gibt Hinweise darauf, dass sie verfolgt wurde. Eine Spur führt Hauke Jakobs ins „Mandarin“, das neu eröffnete asiatische Speiselokal mit Pension. Jule Christiansen, die indes zwei Dalmatiner vermisst, hat sich hier inkognito eingecheckt, um herauszufinden, ob das mit der Speisekarte so alles stimmt. Im weiteren Verlauf der Handlung ist sie Hauke zwar nützlich, bringt sich aber auch in Lebensgefahr. Und Hannah Wagner? Ist im siebten Himmel. Frisch zurück aus dem Urlaub, bringt sie einen Mann mit, der ihr einen Heiratsantrag gemacht hat: Kevin Behmur. Sie möchte ihre Stelle als Polizistin in Schwanitz kündigen und hat nur noch zwei Tage abzuwickeln, bevor sie mit ihrem Traummann in ein gemeinsames Leben startet

Während Jule sie in ihren Hochzeitsplänen massiv unterstützt, kann Hauke kein gutes Haar an Hannahs Verlobten finden. Ach ja, der Fall: verzwickt. Die Verunfallte war eine Diplomatin. Das wiederum ruft einen chinesischen Sonderermittler auf den Plan, den Hauke angeblich auf Weisung von ganz oben ermitteln lassen muss. Bis alles plötzlich dadurch einen Sinn ergibt, dass im „Mandarin“ eine Whistleblowerin untergetaucht ist, die Peking, wie sagt man, nicht länger auf der Speisekarte sehen möchte. Aber Hauke schon.

BESETZUNG

Hauke Jacobs
Hinnerk Schönemann

Hannah Wagner
Jana Klinge

Jule Christiansen
Marleen Lohse

Mehmet Ösker
Cem Ali Gültekin

Herr Töteberg
Stephan A. Tölle

Frau Bleckmann
Regine Hentschel

Puttkammer
Joshy Peters

Hui Rén
Yu Fang

David Kern
Sebastian J. Doppelbauer

Mailin Lin
Yvonne Yung Hee Bormann

Hán Dú
Nhung Hong

Bo Yáng
Yung Ngo

Li Rén
Quynh Anh Hà

Tian Sun
Lam Vissay

Shi Xing
Kotti Yun

Kevin Behmur
Michael Raphael Klein

Holly
Fritz

u. v. m.

STAB

Regie
Steffi Doehlemann

Buch + Reihenidee
Holger Karsten Schmidt

Kamera
Oliver-Maximilian Kraus

Ton
Tomas Kanok

Musik
Stefan Hansen

Szenenbild
Kay Anthony

Kostümbild
Antje Petersen

Maske
Simone Rademacher, Marie-Ena Wolf

Schnitt
Mark Broszeit

Casting
Marion Haack

Produzenten
Seth Hollinderbäumer, Joshua Lantow, Oliver Behrmann

Redaktion
Donald Kraemer (NDR), Katja Kirchen (ARD Degeto Film)

Drehzeit
13. November 2023 bis 12. Dezember 2023

Länge
88:48 Minuten

Drehorte
Fehmarn und Umgebung, Hamburg und Umgebung

„Nord bei Nordwest – Fette Ente mit Pilzen“ ist eine Produktion der triple pictures GmbH im Auftrag der ARD Degeto Film und des Norddeutschen Rundfunks für die ARD.

Holger Karsten Schmidt, Autor

Holger Karsten Schmidt, Autor

„Wie immer wäre all das nichts, wenn keiner zuschaute“

Statement von Autor Holger Karsten Schmidt

Der Titel „Fette Ente mit Pilzen“ ist eine kleine Hommage an den viel zu früh verstorbenen Cartoonisten Martin Perscheid, der in einem seiner Cartoons diesen Begriff verwendet hat. Lange vor dem Drehbuch zu dieser Folge von „Nord bei Nordwest“ habe ich die Berichte über die Situation der Uiguren in China verfolgt. Ihre Unterbringung in Lagern, Zwangsarbeit, Umerziehung bis hin zu Geburtenreduzierungen durch Sterilisierungen usw.. Als sich dann in den Medien auch noch Berichte darüber mehrten, dass China nicht nur in Deutschland inoffizielle „Polizeistationen“ unterhält, die u. a. dazu dienen, regimekritische hier lebende Chinesen persönlich unter Druck zu setzen, zu bedrohen und zu erpressen, habe ich mich dazu entschlossen, genau das zum Hintergrund der nächsten „Nord bei Nordwest“-Folge zu machen. Auch, weil ich es grundsätzlich nicht mag, wenn Stärkere ihre Macht missbrauchen, um Schwächere herum zu schubsen – statt sie zu schützen. Mich freut, dass sowohl Produktion – Seth Hollinderbäumer – als auch die Redaktion – Donald Kraemer – hier sofort mitgezogen haben.

„Fette Ente mit Pilzen“ ist die 25. Folge der Reihe und markiert gleichzeitig ihr 10-jähriges Bestehen.

Als ich in irgendeiner Nacht 2013 auf Wunsch von Produzentin Claudia Schröder das Konzept dazu schrieb, hätte ich nie geglaubt, zu was für einem Dauerbrenner der großartige Cast, allen voran Hinnerk Schönemann, aber natürlich auch Marleen Lohse, Henny Reents und später Jana Klinge, aber auch alle hinter der Kamera diese Idee machen würden.

Wie immer wäre all das nichts, wenn keiner zuschaute – der Erfolg der Reihe ist seinem Publikum zu verdanken. Ich weiß, nicht jede Folge gefällt jedem, aber wenn mein Ko-Autor Niels Holle und ich es immer allen recht machen wollten, würden wir beliebig werden, vorsichtig statt mutig, schwammig statt klar, betulich statt schräg.

Wir sind nicht fertig gebackene Autoren, wir machen das hier zum ersten Mal.

Und hoffen, dass das Publikum unseren Ideen und unserem Experimentieren weiterhin wohlwollend folgt. 

"Nicht nur unsere Charaktere, auch die Zuschauer werden sich in diesem Film selbst bei Vorurteilen ertappen"

Statement von Regisseurin Steffi Doehlemann

In diesem Film geht es um das Fremde, das im ländlichen Schwanitz Einzug hält.

Ein chinesisches Restaurant hat dort eröffnet und wirkt wie ein Fremdkörper in diesem beschaulichen Örtchen. Unnahbar, geheimnisvoll, irgendwie seltsam. Die Belegschaft im „Mandarin“ erscheint eigenartig distanziert, was viel Platz für Vorurteile und Spekulationen lässt, mit denen die Geschichte und seine Figuren sehr humoristisch spielen. Aber nicht nur unsere Charaktere, auch die Zuschauer werden sich in diesem Film selbst bei Vorurteilen ertappen.

Ich wollte eine fremde Welt erschaffen, eine Welt, die wir nicht durchschauen, die dunkel ist und unnahbar, eine fremde, beängstigende Kultur, die Vorurteile aus Unwissenheit entstehen lässt. Aus der Perspektive der Zuschauer erscheint vieles zunächst seltsam, auch komisch, und dann wieder normal. Hauke und Jule dringen nur sehr langsam in diese Welt vor. Ein humorvoller Thriller, bis klar wird: Das Restaurant hat ein schreckliches Geheimnis, das sich im Laufe der Geschichte zu einem kompletten Alptraum auswächst. Doch am Ende wird klar: Der Alptraum ist nicht das, was wir vermutet haben.

Eine besondere Herausforderung bei der Inszenierung war, die gewohnte Leichtigkeit unserer Filmreihe mit dem erschütternden Thema der chinesischen Menschenrechte angemessen und respektvoll zu vereinen. Das Schicksal des „Mandarin“ – und hier wird die Geschichte ernst – ist leider ein real existierendes, offenes Geheimnis. Umso wichtiger ist es, dass Filmemacher – gerade in der heutigen Zeit – auf Menschenrechtsverletzungen und Unterdrückung durch autokratische Systeme aufmerksam machen. 

Steffi Doehlemann, Regisseurin

Steffi Doehlemann, Regisseurin

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Impressum

Herausgegeben von Presse und Kommunikation / Unternehmenskommunikation

Redaktion:
Iris Bents, NDR/Presse und Kommunikation

Texte und Interviews:
Gitta Deutz

Gestaltung:
Janis Röhlig, NDR/Presse und Kommunikation

Bildnachweis:
NDR/Gordon Timpen
NDR/Ira Zehender (Holger Karsten Schmidt)
NDR/privat (Steffi Doehlemann)

Fotos:
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