Kunstverbrechen:
Diebe, Fälscher, Nazi-Kunst

Neue Staffel des True-Crime-Doku-Podcast von NDR Kultur

AB DIENSTAG, 2. SEPTEMBER, IN DER ARD AUDIOTHEK

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Vier neue Fälle: Von der Community gewünscht, mit viel Kunst und Crime!

Ein Interview mit einem Kunstdieb, eine gestohlene Nazi-Kunst-Statue, ein dreister Fälscher und die verschollenen Tagebücher von John Lennon – der erfolgreiche True-Crime Doku-Podcast von NDR Kultur startet am 2. September mit vier neuen, spannenden Fällen in seine vierte Staffel.

Nachdem die Podcast-Hosts Lenore Lötsch und Torben Steenbuck gemeinsam mit ihrem Team mehr als 1,5 Millionen Hörer*innen für ihre dritte Staffel begeistern konnten, folgt nun im September die vierte Staffel. Die Auswahl der vier neuen Fälle geht auf Wünsche der Hörer*innen von „Kunstverbrechen“ zurück – in einem Fall ist eine Hörerin sogar das Opfer in dem an die Hosts herangetragenen Kriminalfall („Großpapi, Goebbels und die Nazi-Kunst“).

Die vier Fälle werden in mehreren Episoden und jeweils einem packenden Storytelling erzählt. Fast ein Jahr hat das Team an den Recherchen, Reportagen und der Produktion gearbeitet. Die Hosts bringen faszinierende Audio-Reportagen aus Amsterdam, Schleswig-Holstein und Bayern mit. Die akustischen Collagen mit Hörspiel-Elementen sind in dieser Staffel auf einem noch höheren Produktionsniveau und illustrieren hochspannend die recherchierten Inhalte.

Der Stab

SKRIPTE, REPORTAGE, HOSTING UND REGIE
Torben Steenbuck, Lenore Lötsch

REDAKTION
Alexandra Friedrich, Juliane Bergmann, Susanne Birkner

PRODUKTION, SOUNDDESIGN UND MUSIK
Oleg Tjulenev

PRODUKTIONSUNTERSTÜTZUNG
Ekaterina Shurygina, Martin Trautvetter, Burak Caner

DISTRIBUTION UND MARKETING
Birgit Laabs, Julia Kaiser, Max Rohloff

REDAKTIONELLE UNTERSTÜTZUNG
Tom Holste

REDAKTIONSLEITUNG
Imke Andersen

AUSFÜHRENDER PRODUZENT NDR KULTUR
Torben Steenbuck

PRODUKTIONSLEITUNG
Claudia Richter

LEITUNG NDR KULTUR
Anja Würzberg-Wollermann

Die Fälle

Die Fälle: Die Suche nach Dieben, Mafia, Nazi-Kunst und Fälschern

Die ersten vier Episoden ab dem 2. September in der ARD Audiothek. Dann wöchentlich neue Fälle.

Fall 1: „Van Gogh und die Mafia“

Wie konnte es zwei Kunstdieben gelingen zwei Meisterwerke von Vincent van Gogh aus dem gut bewachten Van-Gogh-Museum in Amsterdam zu stehlen? Und dann auch noch zu entkommen? Ein unglaublicher Fall, der 2002 die ersten Schlagzeilen macht und wäre er nicht schon spektakulär genug, tauchen die Meisterwerke mehr als zehn Jahr nach dem Diebstahl in einem Geheimversteck eines italienischen Mafia-Bosses wieder auf. War es ein Auftragsdiebstahl? Podcast-Host Torben gelingt es, einen der beiden Diebe für ein Interview zu treffen. Dieser schildert, wie er und sein Komplize den Diebstahl geplant und durchgezogen haben und warum ein brutaler Mord am Tag der Übergabe fast ihr ganzes Vorhaben zum Scheitern gebracht hätte. Um besser zu verstehen, was die italienische Mafia für ein Interesse an Kunst und welche Einsatzmöglichkeiten sie für sie hat, trifft sich Torben auch mit einem Mafia-Experten und interviewt den renommierten Kunstdetektiv Arthur Brand aus den Niederlanden – er hat immer wieder mit der Mafia zu tun. Mittlerweile arbeiten er und der Kunstdieb der van Gogh Bilder aber manchmal sogar zusammen. Ob er ihm vertrauen kann?

Fall 2: „Großpapi, Goebbels und die Nazi-Kunst“

Die „Kunstverbrechen“-Hörerin Stephanie aus Bad Tölz meldet sich beim Team mit der Bitte, sich des Falls  der gestohlenen Bronze-Statue „Die Bogenschützin“ anzunehmen. Von der 2-Meter großen Statue einer durchtrainierten Frau mit Bogen gab es zwei Güsse: Einer stand bis 2024 im Garten des Wochenendhauses von Stephanies Familie bei Bad Tölz. Der andere stand während der NS-Zeit vor der Villa von Joseph Goebbels am Bogensee bei Berlin. Der Künstler der Statue ist Mathias Schumacher, der Großvater von Stephanie. Lange Zeit wusste Stephanie nichts von der Vergangenheit ihres Großvaters und von der elitären Sammlerszene, die sich für Nazi-Kunst interessiert. Lenore Lötsch und Torben Steenbuck begeben sich auf die Suche nach der Statue. Angefangen bei klassischer Ermittlerarbeit im Dorf, aus dem die Statue gestohlen wurde, über Recherchereisen ins Ausland zum Sammler der größten NS-Kunst Sammlung Europas, bis hin zu Interviews mit NS-Kunst-Sammlern in den USA und Recherchen mit der Polizei in Bayern. Ist die Figur gestohlen worden, um sie für den Materialwert einschmelzen zu lassen? Oder wusste jemand um ihren Wert? Aus Sammlerkreisen heißt es: Der liege  im sechsstelligen Bereich. Kann das Kunstverbrechen-Team Stephanie bei der Aufklärung des Falls helfen? Und welche dunklen Familiengeheimnisse kommen noch ans Licht während der Recherche?

Fall 3: John Lennon und die gestohlenen Tagebücher

Am 8. Dezember 1980 wird die Beatles-Legende John Lennon auf offener Straße erschossen. Noch an diesem Tag schreibt er in sein Tagebuch, welches für seine trauernde Witwe Yoko Ono zu einem wichtigen Erinnerungsstück wird. Umso tragischer, dass das Tagebuch und noch andere persönliche Erinnerungsstücke Jahre nach Lennons Mord aus dem New Yorker Apartment von Ono gestohlen wird. Im Sommer 2017 wird Kunst-Kommissar René Allonge von einem Anwalt kontaktiert, der behauptet, dass die verschollenen Tagebücher von Lennon in seinem Besitz sind – und sich in Berlin befinden. Was war geschehen? Wer war der Dieb der Tagebücher? Wie kann Allonge der Lennon-Witwe die gestohlenen Erinnerungsstücke zurückbringen? Oder ist es doch alles nur ein Fake und Allonge droht auf einen Schwindel im Stile der gefälschten Hitler-Tagebücher reinzufallen? Im Interview mit Podcast-Host Torben Steenbuck erzählt René Allonge die ganze spannende Geschichte. Unterstützt werden Lötsch und Steenbuck in diesem Fall auch von ihrem NDR Kultur Podcast-Kollegen und Beatles-Experten Ocke Bandixen, der Einblicke in den lukrativen Devotionalen-Handel mit Beatles-Objekten gibt.

Fall 4: Der Fälscher mit den Händen von Picasso

Sein Name ist Edgar Mrugalla und er ist einer der „produktivsten“ Fälscher der deutschen Nachkriegszeit. „Aus Scheiße Gold machen, das konnte schon Picasso,“ sagt er in einem Archivinterview. Und er habe nicht nur Hände wie Picasso, sondern auch dessen Fähigkeit. Dem vermeintlichen Meisterfälscher mangelt es also nicht an Ego. Auffliegen wird er trotzdem irgendwann. Die „Kunstverbrechen“-Hosts verfolgen die Spuren von Mrugalla und Host Lenore Lötsch trifft sogar seinen Sohn in Schleswig-Holstein. Ist er in die Fußstapfen des Vaters gestiegen? Und befinden sich womöglich noch immer Fälschungen von Mrugalla im Umlauf? Eine Spur führt zu einem Museum in Berlin und das Entsetzen ist groß als Podcast-Host Lenore Lötsch mit der Nachfrage nach Mrugalla dort anruft.

Das Interview

Wie zieht man einen Museumseinbruch durch? Inklusive Planung und Flucht?  In der vierten Staffel des erfolgreichen True-Crime-Podcasts „Kunstverbrechen“ von NDR Kultur treffen die Hosts unter anderem erstmals einen Kunst-Dieb für ein Interview - und der liefert Antworten. Der Podcast bewegt sich von Beginn an zwischen fesselnder Krimi-Ästhetik und fundierter Kunst-Wissens-Vermittlung. Wie sie diese Welten zusammenbringen und warum die wachsende Hörer*innen-Community bei der vierten Staffel mitgeholfen hat, erzählen die Hosts Lenore Lötsch und Torben Steenbuck im Interview.

„True Crime, aber anders“, lautet der Claim von Kunstverbrechen – was meint ihr mit anders?

Torben Steenbuck: Mit True Crime sind wir in einem Podcast-Genre unterwegs, das sehr beliebt, aber auch sehr umstritten ist. Teilweise auch zurecht, denn häufig werden die Opfer und Angehörigen vergessen, wenn sich in Formaten über traumatische und blutrünstige Morde ausgelassen wird. Wir haben mit unserem Fokus auf Verbrechen im Bereich der Kunst und Kultur bewusst unblutige Fälle ausgewählt, die wir behandeln.

Lenore Lötsch: Dann wird intensiv recherchiert und das Drama und die Spannung, die kommen meist von selbst bei den Fällen.

Torben: Und natürlich helfen wir mit Sounddesign und inhaltlichen Cliffhangern nach, aber bei uns steht die Recherche der Fälle im Fokus.

Lenore: Wir bekommen häufig Mails von Hörerinnen, die erzählen, dass sie unser Format auch auf der Autofahrt mit ihren Kindern hören. Dazu kommt dann eben noch die Vermittlung von Kunst-Wissen. Da ist unsere Erfahrung, dass die Leute mehr Lust haben, sich etwas zu einer - sagen wir mal - eher wenig bunten Meeresansicht von Van Gogh anzuhören, wenn sie wissen, dass das Bild in einen spektakulären Diebstahl verwickelt war.

Die Frage, welche Utensilien man für einen Museumseinbruch braucht, ist aber nicht besonders kunsthistorisch, oder?

Lenore: Ja, das stimmt, wobei wir da die Perspektive und das Insiderwissen des Kunst-Diebes einfach sehr spannend finden. Wir bekommen selten die Möglichkeit mit Kriminellen selbst zu sprechen. Aber wir reden natürlich auch mit Ermittlern und Museumsmitarbeiterinnen.

Torben: Das Interview mit dem Kunst-Dieb war trotzdem eines der angespannteren für den Podcast. Als ich ihn in Amsterdam getroffen habe, hat er ein Foto von mir gemacht, als er dachte, dass ich gerade nicht hingucke. Das hat mir schon ein mulmiges Gefühl gegeben.

Der Fall dieses Kunst-Diebes, den ihr behandelt, liegt ja schon einige Jahre zurück. Wie lasst ihr seine Geschichte lebendig werden?

Torben: Wir haben wieder ein paar spannende Reportagen mit dabei, wir waren beispielsweise an den Tatorten in Amsterdam. Für den zweiten Fall, da geht’s um eine gestohlene Nazi-Kunst-Statue, haben wir aber auch die riesige Privatsammlung eines Sammlers besuchen können, der sich auf Kunst aus der NS-Zeit fokussiert hat. Beim Fall des Fälschers Edgar Mrugalla konnten wir seinen Sohn treffen.

Lenore: Aber gerade bei den Fällen, die in der Vergangenheit liegen, hilft uns unser großartiger Sounddesigner Oleg Tjulenev, der bestimmte Szenen akustisch mit Hörspielgeräuschen nachgebaut hat. Das sind dann Szenen, wie beispielsweise der Einbruch in das Van Gogh Museum, bei denen wir natürlich nicht live dabei waren. Der Inhalt basiert aber auf unseren Recherchen und auf den Erzählungen der Ermittler*innen, oder eben der Kriminellen.

In Staffel 3 habt ihr euch auf nur einen Fall in aller Tiefe konzentriert, warum sind es jetzt bei Staffel 4 wieder mehrere Fälle?

Lenore: Das liegt an den Rückmeldungen aus unserer Kunstverbrechen-Community. Viele waren von der dritten Staffel zum gestohlenen Bacon-Portrait begeistert, aber haben sich danach wieder mehr Abwechslung, mehr Vielfalt gewünscht. Und sie haben uns auch viele Vorschläge für Kunst-Kriminalfälle geschickt. Deshalb haben wir uns entschieden, bei der vierten Staffel wieder mehrere Fälle zu bearbeiten und dabei welche, die direkt von den Hörerinnen und Hörern gewünscht wurden. Bei dem Fall der gestohlenen Nazi-Kunst-Statue ist die Hörerin, die uns den Fall vorgeschlagen hat, sogar persönlich involviert – der Künstler war nämlich ihr Großvater. Sehr spannend, aber auch eine Herausforderung, in so einem familiären Umfeld zu recherchieren.

Torben: Grundsätzlich haben wir uns aber aus der dritten Staffel unsere Skills in Sachen Storytelling beibehalten. Jeder Fall ist unterschiedlich, aber wir erzählen sie trotzdem in mehreren Episoden.

Und gab es weitere besondere Herausforderungen oder Highlights bei der neuen Staffel?

Torben: Also eine große Herausforderung war der Fall zu den gestohlenen Tagebüchern von John Lennon. Es gab dazu quasi kein Archivmaterial und keine Interviewpartner*innen – zumindest keine realistisch Erreichbaren, denn Lennons bestohlene Witwe Yoko Ono lebt ja seit Jahren komplett zurückgezogen. Wir mussten den Fall also komplett auf den Aussagen und Unterlagen des Kunst-Kommissars René Allonge aufbauen. Es hat aus unserer Sicht aber gut geklappt, denn durch die häufige Zusammenarbeit mit ihm bei „Kunstverbrechen“ ist einfach ein Vertrauensverhältnis da, und er hat entsprechend frei und detailliert erzählt.

Lenore: Ein Highlight war auf jeden Fall auch unsere Recherche zum Kunstfälscher Edgar Mrugalla in Schleswig-Holstein. Auf dessen Spur hat uns nämlich die „Kunstverbrechen“-Hörerin Eva geschickt. Sie hat vor Jahren mal einen „Original“-Mrugalla gewonnen, also keine Fälschung, sondern ein Bild, das Mrugalla nach seiner kriminellen Laufbahn geschaffen hat. Eva fand die Geschichte um ihn so spannend, dass sie sich einen Fall von uns dazu gewünscht hat, und wir durften das Bild sogar bei ihr abholen.

Torben: Wir haben das Bild aktuell noch bei uns im Büro stehen, werden es aber im Podcast verlosen. Eine etwas ulkige Situation für uns, aber bei diesem Podcast wird es eben nie langweilig.

Impressum

Herausgegeben von Presse und Kommunikation / Unternehmenskommunikation

Redaktion:
Bettina Brinker, NDR/Presse und Kommunikation

Gestaltung:
Janis Röhlig, NDR/Presse und Kommunikation

Bildnachweis:
NDR/Torben Steenbuck (Fall 1)
NDR/Stephanie aus Bad Tölz (Fall 2)
NDR/picture alliance | dpa | Maurizio Gambarini (Fall 3)
NDR/picture alliance | dpadpaweb | Wolfgang Runge (Fall 4)
NDR/Sinje Hasheider (Torben Steenbuck & Lenore Lötsch)

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