Horst Hrubesch:
HSV-Idol, Europameister, Erfolgscoach

Europacup-Sieger, deutscher Meister, Bundesliga-Torschützenkönig und Sympathieträger: Horst Hrubesch spielte lediglich fünf Jahre für den Hamburger SV, dennoch ist er eine Legende beim Traditionsclub.

Vom Dachdecker zum Fußball-Profi

Der am 17. April 1951 im westfälischen Hamm geborene Mittelstürmer nimmt einen ungewöhnlichen Karriereweg: Im Alter von 24 Jahren arbeitetet er noch als Dachdecker und spielt im Amateurbereich. Dann geht Bundesligist Rot-Weiss Essen das Wagnis ein und holt Hrubesch 1975 an die Hafenstraße - der Beginn einer bemerkenswerten Profikarriere. In seiner ersten Bundesliga-Saison markiert der Angreifer 18 Treffer.

Beim HSV hinterlässt er in der folgenden Saison nachhaltig Eindruck: Im Februar 1977 schießt Hrubesch alle drei Tore bei der 3:5-Niederlage von RWE im Volksparkstadion. Obwohl Essen aus der Bundesliga absteigt, bleibt Hrubesch beim Meister von 1955.

Zum HSV wechselt er schließlich im Sommer 1978. Der neue Manager Günter Netzer sucht händeringend nach einem Mittelstürmer und schnappt Eintracht Frankfurt Hrubesch vor der Nase weg.

HSV-Manager Netzer ist geschockt

Live spielen sehen hat Netzer seinen neuen Angreifer zum Zeitpunkt der Verpflichtung allerdings noch nicht. Er fährt also Ende April 1978 nach Essen, um Hrubesch in der Partie gegen Bayer Uerdingen zu beobachten. Was Netzer zu sehen bekommt, ist ein Schock für den neuen HSV-Manager.

Horst Hrubesch jubelt

Der lange Blonde aus dem westfälischen Hamm ist kein filigraner Mittelstürmer, aber eine Ausnahmeerscheinung: knapp 1,90 m groß, kräftig, mit wehenden blonden Haaren. Schönspielen ist seine Sache nicht. Einsatzwille, Disziplin, der Wille zum Erfolg zeichnen den Mann mit der Malocher-Mentalität aus. Und: Er ein herausragender Kopfballspieler. Das "Kopfball-Ungeheuer" wird er genannt.

Die Meistersaison 1978/79

Beim HSV vollzieht sich im Sommer 1978 ein Umbruch: Einige in die Jahre gekommene Stars müssen sich verabschieden. Neben Hrubesch kommt auch Mittelfeld-Antreiber Jimmy Hartwig nach Hamburg.

Die wichtigste Änderung ist aber der Trainerwechsel von Özcan Arkoc zu Branko Zebec. Der Jugoslawe drillt sein Team mit extrem hartem Training. Vor allem gelingt es ihm aber, Superstar Kevin Keegan zu Höchstleistungen zu treiben. Der Engländer wirbelt über den Platz und ist der überragende Spieler in der Bundesliga.

Kevin Keegan und Horst Hrubesch

Hrubesch braucht hingegen etwas Eingewöhnungszeit. "Im ersten halben Jahr ist es nicht rund gelaufen", erinnert sich der Mittelstürmer, der jedoch technisch und taktisch deutliche Fortschritte macht. Die Rückendeckung des Trainers hat er ohnehin. "Wenn du so weitermachst, spielst du weiterhin, egal, was sie schreiben", sagt Zebec zu Hrubesch.

Der baumlange Mittelstürmer wird im Saisonverlauf immer mehr zum Leistungsträger und Publikumsliebling. Vor allem sein Zusammenspiel mit Rechtsverteidiger Manfred Kaltz ist überragend. Hrubesch bringt es später auf die einfache Formel: "Manni Flanke, ich Kopf - Tor!"

Am vorletzten Spieltag sichern sich die Hamburger durch ein 0:0 in Bielefeld den ersten Meistertitel in der Bundesliga. Hrubesch, Keegan, Kaltz und Co. sorgen für kollektiven Jubel in der Hansestadt.

Horst Hrubesch in Aktion

Der Titel 1979 ist der Auftakt zur erfolgreichsten Phase der Clubgeschichte. Ein Erfolgsgeheimnis des HSV ist der Teamgeist. Und ein wichtiger Anführer in der Mannschaft ist Hrubesch, der mit seiner anpackenden Art die Kollegen mitreißt. Der Charakter stimmt, das hatte Netzer früh erkannt.

Rustikal - und dabei jede Menge Herz

Starallüren sind dem bodenständigen Westfalen fremd. Eckig, kantig und rustikal wie sein Spiel wirkt er auch manchmal im Umgang. Ist dabei aber verlässlich, ehrlich und besitzt jede Menge Herz. Wegen des trinkenden Vaters muss er schon früh Verantwortung übernehmen, er wird ein Kümmerer.

Auf Fragen antwortet er lakonisch, schnörkellos, und Entertainment-Qualitäten zählen sich gerade zu seinen hervorstechendsten Eigenschaften. Und wenn, dann eher unfreiwillig, wie ein legendäres Interview von ARD Reporter Rainer Koppke mit Hrubesch nach einem Länderspiel gegen Frankreich und vor dem Europapokalspiel des HSV gegen St. Etienne 1980 zeigt, in dem beide Protagonisten gnadenlos aneinander vorbeireden.

Ein leidenschaftlicher Angler

Hrubesch ist ein Kumpeltyp, und unter den Begriff "Teambuilding" würde wohl heute das fallen, was beim HSV zuweilen abseits des Platzes geschieht. Hrubesch entspannt am liebsten beim Angeln, hin und wieder sind einige HSV-Mitspieler dabei und ziehen unter Anleitung des Mannschaftskapitäns einen dicken Fisch an Land...

Schon als Kind angelt Hrubesch mit seinem Großvater in einem kleinen Vorort von Hamm. Nur zwischendurch, wenn eine Freundin in sein Leben tritt, gerät das Hobby in den Hintergrund, erzählt er dem NDR. Als die Fußballkarriere richtig Fahrt aufnimmt, wird das Angeln ein wichtiger Ausgleich. Die Leidenschaft geht soweit, dass der Profi sogar ein Buch schreibt. Titel: Dorschangeln vom Boot und an den Küsten.

Horst Hrubesch und Günter Netzer beim Angeln
Horst Hrubesch trifft gegen Real Madrid
Jubel bei Horst Hrubesch

Die Saison 1979/80 bringt Historisches, endet aber mit zwei herben Enttäuschungen. In der Bundesliga liefert sich der HSV mit Bayern München einen Zweikampf um den Titel und ist auch im Europacup der Landesmeister erfolgreich.

Legendäre Aufholjagd gegen Real Madrid

Im Halbfinale heißt der Gegner Real Madrid. Das Hinspiel verlieren die Hamburger mit 0:2 im Estadio Santiago Bernabéu und sind dabei sogar noch gut bedient. Das Rückspiel ist "das Tollste und Beste, was ich je vom HSV gesehen habe", so Netzer nach einer unvergessenen Partie, die maßgeblich von Hrubesch geprägt wird.

Nach 17 Minuten markiert der Mittelstürmer per Flugkopfball das 2:0, der Rückstand aus dem Hinspiel ist damit bereits egalisiert. Doch Real trifft nach einer guten halben Stunde zum 1:2, nun braucht der HSV zwei weitere Tore zum Einzug ins Endspiel - an diesem Abend kein Problem für den deutschen Meister. Kaltz erhöht auf 3:1 und in der 45. Minute rauscht Hrubesch in eine Flanke von Casper Memering und köpft den vierten Treffer. Memering sorgt in letzter Minute für den 5:1-Endstand.

Auf den Rausch folgt der Kater

Dem Fußball-Rausch folgt der große Kater: Einen Monat später verspielt der HSV am vorletzten Bundesliga-Spieltag durch ein 1:2 in Leverkusen seine Tabellenführung und wird letztlich Zweiter hinter Bayern München.

Ebenso deprimierend ist das Europacup-Finale gegen Nottingham Forrest vier Tage nach der Pleite in Leverkusen. Der HSV gilt als Favorit, gerät aber in der 20. Minute in Rückstand und rennt anschließend kopf- und erfolglos an. Hrubesch ist angeschlagen und kommt erst zur zweiten Hälfte in die Partie. Doch auch er bleibt wirkungslos.

Für Hrubesch endet die Saison dennoch mit einem großen Erfolg. Bundestrainer Jupp Derwall holt ihn für den verletzten Klaus Fischer in den Kader für die EM 1980 in Italien. Bei dem Turnier mit acht Teams trumpft vor allem der junge Spielmacher Bernd Schuster groß auf. Hrubesch hingegen bleibt bei seinen beiden Einsätzen in der Gruppenphase ohne Treffer. Derwall ist sich nicht sicher, ob er den HSV-Stürmer im Finale gegen Belgien aufstellen soll, entscheidet sich aber schließlich dafür. Hrubesch trifft nicht nur zum 1:0, sondern köpft Deutschland zwei Minuten vor dem Abpfiff zum 2:1-Sieg und zum Titelgewinn.

Horst Hrubesch mit EM-Pokal

Im Sommer 1981 beginnt im Volkspark eine neue Zeitrechnung, die den HSV und auch Horst Hrubesch zu bislang unerreichten Höchstleistungen führen wird: Netzer verpflichtet Ernst Happel als Trainer. Der HSV spielt unter dem Österreicher einen Fußball, wie ihn die Bundesliga noch nicht gesehen hat: mit Abseitsfalle, Pressing und konsequenter Raumdeckung.

Mit 27 Treffern Torschützenkönig

Kaltz ist in Happels System eher ein offensiver Mittelfeldspieler als Verteidiger. Niemand profitiert davon mehr als Hrubesch, der zudem im laufstarken Dänen Lars Bastrup den perfekten Sturmpartner an seiner Seite hat. Mit 27 Treffern wird Hrubesch Torschützenkönig. Rund die Hälfte seiner Treffer legt Kaltz auf. "Jeder hat's gewusst, trotzdem hat es funktioniert", sagt Hrubesch über die kongeniale Zusammenarbeit. Dabei wäre das Duo in der Vorsaison beinahe auseinandergerissen worden: Hrubesch überlegt, ein Angebot von Juventus Turin anzunehmen, bleibt aber beim HSV.

Horst Hrubesch mit der Torjägerkanone

Meisterstück bei Bayern München

Für die Hamburger und den Mittelstürmer selbst erweist sich diese Entscheidung als Glücksfall. Am 24. April 1982 liefert der HSV sein Meisterstück ab und siegt in einer legendären Partie mit 4:3 beim direkten Konkurrenten Bayern München. Und wer sonst, wenn nicht Hrubesch, sollte dieses Spiel entscheiden?

Die Bayern führen 20 Minuten vor dem Abpfiff mit 3:1. Dann sorgt Thomas von Heesen mit einem Solo über 70 Meter für neue Hoffnung und Hrubesch mit einem Schuss aus zwölf Metern für den Ausgleich. Eine letzte Pointe gibt es noch: In der Nachspielzeit schlenzt Felix Magath einen Freistoß in den Strafraum, Hrubesch wuchtet sich am Fünfmeterraum in den Ball und trifft - natürlich - per Kopf zum Sieg.

Der HSV bleibt bis zum Saisonende an der Tabellenspitze und feiert den Titel bei einem Autokorso und anschließendem Empfang auf dem Rathausmarkt.

Hrubesch gibt den Vorsänger mit einer ganz speziellen Interpretation eines Weihnachtsliedes.

Ernst Happel
Hrubesch im Zweikampf mit Pezzey
Horst Hrubesch trifft per Elfmeter
Littbarski und Hrubesch jubeln

Das Fußball-Jahr 1982 ist für Hrubesch allerdings noch nicht beendet. Er gehört zum deutschen Aufgebot für die Weltmeisterschaft in Spanien. Sein erstes WM-Tor erzielt er im letzten Gruppenspiel zum 1:0 gegen Österreich, ein Treffer mit fadem Beigeschmack. Weil dieses Ergebnis beiden Teams zum Weiterkommen reicht, stellen sie das Spielen fast komplett ein und warten nur noch auf den Abpfiff. Die "Schande von Gijon" gehört zu den Tiefpunkten des deutschen Fußballs.

Fast kommt es zum Eklat

Ohnehin wirkt die DFB-Elf im Vergleich zum Happel-HSV bieder und langweilig. Trotzdem schafft sie es ins Halbfinale gegen Frankreich. Hrubesch hat allerdings nach der Vorrunde seinen Stammplatz verloren und denkt sogar über eine vorzeitige Abreise nach. Ein klärendes Gespräch mit Bundestrainer Derwall und Kapitän Rummenigge verhindert schließlich einen Eklat.

Drama gegen Frankreich

Zum Glück für die DFB-Elf und für Hrubesch, der gegen Frankreich eine Hauptrolle spielt, obwohl er erst in der 73. Minute eingewechselt wird. In einem wahren Drama steht es nach der Verlängerung 3:3, es kommt zum Elfmeterschießen. 4:4 lautet der Zwischenstand nach jeweils fünf Schützen, dann vergibt Maxime Bossis. Deutschland hat die Chance aufs Endspiel, Vorstopper Karlheinz Förster ist eigentlich als Nächster dran.

Doch Hrubesch fühlt sich sicher und sagt zu Förster: "Lass man, Kalle, ich mach' das." Und wie er es macht! Hrubesch schaut nur kurz auf den Ball, den Schiedsrichter Charles Corver auf den Punkt gelegt hat, nimmt Anlauf und schießt die deutsche Nationalmannschaft ins WM-Finale. Dort ist die DFB-Elf jedoch chancenlos und verliert mit 1:3 gegen Italien. Hrubesch wird erneut nur eingewechselt und beendet anschließend seine Karriere im Nationalteam.

Der HSV geht praktisch unverändert in die zweite Saison unter Happel. Hinzu kommt in Dauerrenner Wolfgang Rolff eine entscheidende Verstärkung. Die Hamburger sind in der Bundesliga weiterhin eine Klasse für sich, trotzdem bleibt Werder Bremen dem Nordrivalen auf den Fersen. Werder beendet im Januar 1983 auch die mehr als einjährige Erfolgsserie des HSV von 36 Ligaspielen ohne Niederlage.

Größter Triumph der HSV-Geschichte in Athen

Im Europapokal zieht der HSV ebenfalls seine Kreise und erreicht das Endspiel. Gegner in Athen: das Starensemble von Juventus Turin. Sechs Weltmeister stehen im Team von Coach Giovanni Trapattoni, außerdem Weltstar Michel Platini und den polnischen Mittelfeldmotor Zbigniew Boniek.

Der HSV ist Außenseiter, als Mannschaftskapitän Hrubesch seine Elf am 25. Mai 1983 aufs Feld führt. Doch Happel hat den Gegner perfekt studiert. Er weicht von seiner konsequenten Raumdeckung ab und lässt Platini während der gesamten 90 Minuten in Manndeckung nehmen. Juventus fehlt der Taktgeber, der HSV schlägt schnell zu: Magath trifft mit einem spektakulären Weitschuss in der achten Minute.

Es ist das Tor zum größten Triumph der Vereinsgeschichte. Hrubesch stemmt als Erster den Europacup der Landesmeister in den Athener Himmel.

Horst Hrubesch und Uli Stein jubeln mit dem Pott

Keine Atempause für die HSV-Helden

Zeit, den Sieg ausgiebig zu feiern, hat der HSV nicht. Was heute fast undenkbar erscheint: Nur drei Tage nach dem Finale müssen die Hamburger in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund ran. Vor der Partie gibt es eine Ehrenrunde mit dem Henkelpott, anschließend wird der BVB mit 5:0 aus dem Stadion gefegt, Hrubesch trifft doppelt. Alles ist bereitet für den Showdown mit Werder Bremen um den Meistertitel.

Zum zweiten Mal in Folge Meister

Am letzten Spieltag gastiert der HSV auf Schalke, die punktgleichen Bremer haben Bochum zu Gast. Hrubesch ist wieder in Topform und bringt die Hamburger in Führung. Nach dem Schalker Ausgleich gelingt Rolff der Siegtreffer. Der HSV ist auf dem Gipfel - und erneut deutscher Meister! "Ich habe Euch den Deckel auf den Europacup versprochen. Hier ist er", ruft Hrubesch den 60.000 Fans bei der Feier auf der Moorweide zu.

Horst Hrubesch rennt mit der Meisterschale auf den Platz

Hrubesch im Kopfballduell

Die Meisterfeier ist gleichzeitig eine Abschiedsfeier für Hrubesch. Er ist zwar Kapitän der Mannschaft und mit 18 Treffern bester Torschütze, aber eben auch bereits 32 Jahre alt. Netzer und Happel wollen die Mannschaft verjüngen. Hrubesch erhält ebenso keinen neuen Vertrag wie Sturmpartner Bastrup. Stattdessen kommen Dieter Schatzschneider und Wolfram Wuttke zum HSV. Sie mischen mit ihren Allüren jedoch mehr das eigene Team als die Gegner auf. Lange Zeit bleibt Hrubesch der letzte Bundesliga-Torschützenkönig des HSV, bis ihm Sergej Barbarez rund 20 Jahre später (2001) nachfolgt.

Hrubesch verabschiedet sich Richtung Belgien. Er wechselt zu Standard Lüttich und kehrt ein Jahr später noch einmal für eine Saison in die Bundesliga zurück. Seine Zeit bei Borussia Dortmund ist aber von Verletzungen geprägt, 1985 beendet Hrubesch seine aktive Karriere.

Horst Hrubesch im Dortmunder Trikot

Trainerkarriere nimmt beim DFB Fahrt auf

Zu Saisonbeginn 1986/87 übernimmt der "Lange", der bereits während seiner Dortmunder Zeit bei seinem Stammverein FC Pelkum erste Erfahrungen als Coach sammelte, als 35-Jähriger das Traineramt bei seinem Ex-Club Rot-Weiß Essen. Nach einem Fehlstart des Zweitligisten in seiner zweiten Saison wird er im September 1987 erstmals entlassen. Es folgen Stationen unter anderem beim VfL Wolfsburg, bei Hansa Rostock und in Österreich.

Seine Trainerkarriere kommt aber erst in Gang, als er 1999 zum DFB wechselt, und gipfelt im Gewinn der beiden EM-Titel mit der U19 (2008) und der U21 (2009) sowie der olympischen Silbermedaille 2016. Das Wir triumphiert über das Ich, das impft er all seinen Schützlingen erfolgreich ein - und bleibt wie immer uneitel. Zum Sieger-Bankett erscheint er 2009 im Flanellhemd und Turnschuhen.

Die U21 lässt Horst Hrubesch hochleben

Coach der DFB-Frauen

Im Anschluss an die Spiele in Rio de Janeiro beendet Hrubesch, der als Coach vor allem auf Eigenverantwortung, Disziplin und Charakter setzt, eigentlich seine Trainertätigkeit im DFB, wird aber im März 2018 Interims-Bundestrainer bei den Frauen. Sieben Siege in sieben Spielen feiert er mit der Frauen-Nationalmannschaft, bevor er das Amt mit makelloser Bilanz an Martina Voss-Tecklenburg übergibt. Im Oktober 2023 ersetzt er noch einmal interimsweise auf unbestimmte Zeit die erkrankte Cheftrainerin - eine "Herzensangelegenheit".

"Was mir gefallen hat, ist die ganze Art und Weise, wie die Mädels mit mir umgegangen sind. Dass du von ihnen immer 100 Prozent kriegst, das hat mich gefreut."
Horst Hrubesch

Rückkehr zum HSV im August 2020

Beim HSV war einem kurzen Rentnerdasein im August 2020 die Rückkehr als Direktor Nachwuchs gefolgt. Die emotionale Bindung des anerkannten Nachwuchsexperten, der über soziale wie fachliche Kompetenz verfügt, zu seinem Ex-Club war immer bestehen geblieben.

Wie niemand vor und nach ihm wurde Hrubesch beim Hamburger SV als legitimer Nachfolger von Uwe Seeler akzeptiert und als Idol und Vorbild verehrt. Ein überragender Torjäger, fair auf dem Spielfeld, anständig, unkompliziert und natürlich. Ein "Fußballer zum Anfassen".

"Beim HSV hat alles gepasst", sagt er selbst mit Blick zurück.

Horst Hrubesch

Ein Storytelling zur HSV-Legende


Redaktion:
Bettina Lenner
Sebastian Ragoß

Schnitt:
Jonas Freudenhammer

Eine Produktion von NDR.de

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